Nächtelang waren die Projektgegner bei St. Pölten auf der Lauer gelegen - dann ließ sich Feldhamster „Ferdl“ blicken. An ihm könnten sich Straßen-Planer die Zähne ausbeißen.
Wochenlang waren die Gegner der noch immer nicht ganz vom Tisch gewischten Traisental-Schnellstraße über die Äcker in Völtendorf bei St. Pölten gewandert. Dann erspähte ein Aktivist ein Loch im Erdreich, Feldhamster guckte aber zunächst keiner hervor. Doch die Geduld wurde belohnt: Eines Morgens steckte „Ferdl“, wie er getauft wurde, das Kopferl heraus. Der professionelle Naturfotograf Benedikt Reiser drückte zum richtigen Zeitpunkt auf den Auflöser – seitdem ist er ebenso wie der putzigen Vierbeiner ein „Local Hero“.
„An unserem Schützling werden sich die Betonierer die Zähne ausbeißen. Denn diese Art ist nach der Fauan-Flora-Habitatsrichtlinie der EU samt Bau geschützt. Also darf hier auch kein Asphaltband in abgespeckter Form entstehen“, frohlockt die engagierte S-34-Gegnerin Elisabeth Prochaska. Sie stützt sich auch auf ein EuGH-Urteil aus Schweden beruft, wo jüngst mangelnder Schutz von geschützten Tieren für eine Verurteilung gesorgt hatte. Zurück zu „Ferdl“ und seinen Artgenossen, die wohl ebenso bei Völtendorf ihre Baue gegraben haben: Für sie würde die Zerschneidung des Lebensraumes und die zerstörerische Bodenversiegelung den sicheren Tod bedeuten.
„Land hat auf keine Einladungen reagiert!“
Wie berichtet, war nach der Absage an die heftig bekämpfte vierspurige Schnelltraße die Suche nach ackerschonenden Alternativen (simple Stadtstraße, mit der zumindest ein Teil der Bauern leben könnte, sowie Ausbau der Bahnlinie ins Traisental) begonnen worden. Ministerin Leonore Gewessler bedauert gegenüber der „Krone“, dass das Land NÖ bisher aber auf keine der Einladungen zu Gesprächen reagiert habe.
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