Auch in Europa kriegt man einiges mit, was Chinas Null-Covid-Strategie betrifft. „Aber was ich gesehen habe, ist echt schlimm, wünscht man keinem Menschen“, berichtet Salzburgs Trainer-Legionär Hans-Peter Berger. Der in der 16-Millionen-Metropole Chengdu weiter auf den Start der Fußball-Super League wartet. Durch die Corona-Maßnahmen wurde dieser mehrmals verschoben. Nächste Woche soll es endlich so weit sein, der Aufsteiger seine Oberhaus-Premiere feiern.
Zehn Partien in 30 Tagen, abgeriegelt vom Rest
Freilich nicht im neu gebauten 60.000er-Stadion. „Sonntag geht es in den Süden Chinas nach Meizhou, wo wir vier Wochen in einer Blase zehn Meisterschaftsspiele absolvieren, natürlich ohne Fans“, betont der Ex-Bundesliga-Goalie. Der mit Chefcoach Jung-won Seo, seinem Ex-Mitspieler in Ried, auf einen guten Start hofft. Und darauf, dass die österreichische Verstärkung Richard Windbichler spielfit wird. „Der Richi war drei Wochen in Shanghai in Quarantäne, durfte zunächst nicht raus. Dann gab es keinen Flug nach Chengdu, er wurde per Auto 24 Stunden hergefahren. Und nun sitzt er wieder sieben Tage in Quarantäne“, berichtet Berger über teils chaotische Zustände.
Für Berger herrscht längst „Alarmstufe Rot“
„Es herrscht Alarmstufe Rot, es ist zwei Stufen schwieriger als im Herbst letzten Jahres.“ So erzählte der Salzburger, dass im näheren Umfeld Chengdus ein 128 Kilometer langer Autobahnabschnitt einfach gesperrt und mit Containern bestückt wurde. „Das dient nun als Quarantäne-Lager.“
Augen und Ohren nach Europa offen
Langsam keimt ein bisschen Heimweh auf. „Sportlich ist es zwar super. Aber das Leben an sich ist brutal eingeschränkt.“ Es sind auch kaum Flüge ins Land und aus dem Land zu kriegen. Das stimmt nachdenklich.
Fix jedenfalls: Nach der ersten Liga-Phase gibt’s eine freie Woche – dann warten die nächste zehn Spiele in 30 Tagen in einer neuen Blase. Und danach? „Schauen wir mal, Augen und Ohren Richtung Europa sind jedenfalls geöffnet“, betont Berger.
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