Schnitzel um 15 Euro

Salzburgs Wirte sind weit weg von Fantasiepreisen

Salzburg
26.05.2022 06:00

Die Teuerung hält in Salzburgs Wirtshäusern Einzug. Die Kritik, dass die Rechnungen überzogen wären, weisen die Experten entschieden zurück. Die „Krone“ rechnet vor, warum ein Wiener Schnitzel 15 Euro kosten kann.

Der Preis alleine fürs Butterschmalz ist den vergangenen Wochen um rund 50 Prozent gestiegen. Es ist eines von unzähligen Beispielen, das zeigt, warum den Gastronomen aktuell die Preise wild davongaloppieren.

14,90 Euro für lediglich 180 Gramm fürs Wiener Schnitzel vom Schwein, dazu 200 Gramm Erdäpfel und einen Esslöffel Preiselbeermarmelade? Einigen Gasthausgästen dürfte dieser Preis (immer noch) richtig sauer aufstoßen. Die „Krone“ fragte bei Gastro-Experten nach und rechnet vor (siehe Grafik re.), wie und warum die Teuerung an die Gäste weiter gegeben wird.

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Gute Fleischqualität vom Schwein: Da zahlt man fürs Kilo gut und gerne 10 Euro, ein einzelnes Schnitzel kostet so bereits 2,50 – unbearbeitet!

Julian Grössinger, Chef Restaurant Weiserhof Salzburg

Fakt ist, dass einem Wirten bei sauberer Kalkulation mit heimischem Schweinefleisch bei diesem Preis kaum ein Euro überbleibt – vor Steuern!

„Der Arbeitseinsatz beim Schnitzel liegt bei gut 15 Minuten. Wenn ich das mit dem Stundensatz eines Mechanikers vergleiche, wären das alleine 35 Euro“, sagt Julian Grössinger vom Restaurant Weiserhof.

(Bild: Susi Berger, Krone KREATIV)

Riesige Nachfrage nach Kalkulationskursen
Wie der Chefkoch in der Stadt Salzburg weisen auch andere Gastronomen gerne auf hohe Basiskosten hin. Reagiert wird darauf, wie berichtet, unterschiedlich. Mit erheblichen Preisanpassungen in der Karte, mit merkbaren Verkleinerungen der Speisegrößen.

 Wirtesprecher Ernst Pühringer befürchtet jedenfalls, dass einige seiner Kollegen teilweise zu ungenau nachrechnen, ob am Ende des Tages etwas über bleibt. Dass die kostenlosen Kammer-Workshops zum Thema richtiges Kalkulieren gerade jetzt gestürmt werden, sei alles, nur kein Zufall. „Weil es ernst, der Spielraum deutlich kleiner wird“, erklärt Pühringer. „14 Kurse waren heuer schon komplett ausgebucht.“

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