Der Linzer KUK-Primar Simon Kargl betreut derzeit drei kleine Sturzopfer. Da bei den Kindern der Körperschwerpunkt weiter oben liegt stürzen sie kopfüber und landen daher meist auf dem Kopf.
„Krone“:Herr Primar, wir erleben derzeit eine ganze Serie an Fensterstürzen – alle Opfer sind bei Ihnen „gelandet“. Wie geht man in der Regel nach solchen Unfällen vor?
Primar Simon Kargl: Die Kinder kommen in den Schockraum, dort werden die Vitalfunktionen geprüft, die Kinder stabilisiert und dann ein CT vom Kopf bis zum Rumpf gemacht, um lebensbedrohliche Verletzungen zu lokalisieren.
Wie lange dauert das?
Dieses Traumaspirale genannte CT dauert kaum 20 Sekunden. Wir wissen sofort Bescheid und dann werden – je nach Schwere der Verletzungen – Operationen von Fachärzten durchgeführt.
Meistens geht es leider um schwere Kopfverletzungen.
Das kommt daher, dass Kinder im Vergleich zum restlichen Körpergewicht einen schweren Kopf haben. Der Schwerpunkt liegt weiter oben und deshalb stürzen sie kopfüber.
Kinder scheinen aber oft einen Schutzengel zu haben, kommen bei schweren Stürzen oft glimpflich davon.
Da ist viel Glück oder Pech dabei. Es spielt der Untergrund eine große Rolle. Bei schweren Kopfverletzungen sind die ersten Tage entscheidend, wie es weitergeht. Beim aktuellen Fall hoffen wir, dass es am Ende gut ausgeht. Man muss bedenken, dass 80 Prozent der Kinder, die aus so einer Höhe fallen, versterben.
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