Ö im Spitzenfeld

Ewige Debatte: Brauchen wir alle Feiertage?

Österreich
26.05.2022 06:00

Österreich liegt bei der Zahl der jährlichen arbeitsfreien Tage im internationalen Vergleich im Spitzenfeld, Debatten gibt es immer wieder. Die „Krone“ beleuchtet die Hintergründe.

Für die einen sind sie verdiente Ruhephasen im harten Arbeitsalltag, die anderen würden sie gerne abschaffen: Immer wieder branden Diskussionen über Sinn und Zweck von Feiertagen auf. Fakt ist, dass fast alle gesetzlichen Feiertage in Österreich christlichen Ursprungs sind. Auch wenn viele gar nicht wissen, was gefeiert wird - und die Zahl der Katholiken und Protestanten in den vergangenen Jahren stark zurückging, wie aus einer aktuellen Erhebung der Statistik Austria hervorgeht. Bekannten sich 2001 noch 74 Prozent zur katholischen Kirche, waren es 2021 nur noch 55 Prozent.

Mehr Feiertage als die Italiener
Mit 13 Feiertagen liegt Österreich international im Spitzenfeld, kann sich über mehr Freizeit freuen als etwa das als besonders katholisch geltende Italien (elf Feiertage). Nur die Slowakei, Zypern (je 15) und Malta (14) liegen vor der Alpenrepublik. Kombiniert man die Anzahl der Feiertage mit dem Urlaubsanspruch, liegt Österreich in Europa hinter Litauen (41), Finnland, Frankreich und Russland (je 40) mit 38 arbeitsfreien Tagen auf Platz fünf. Weltweiter Spitzenreiter ist übrigens Brasilien mit insgesamt 41 Tagen (siehe Grafik).

(Bild: Krone Kreativ (Quelle: Statista 2022))

„Widersinnig, über eine Abschaffung zu diskutieren
Ein etwaiges Reduzieren der Feiertage sieht man kritisch, etwa in der Arbeiterkammer. „Es ist widersinnig, darüber zu diskutieren“, so Silvia Hruska-Frank, Bereichsleiterin Soziales, die in solch einem Fall längere Arbeitszeiten befürchtet. „Feiertage sind kulturell geprägt, haben einen sozialen Wert, etwa für Familie und Vereine.“ Seitens der Wirtschaftskammer heißt es zur Thematik: „Wie arbeitsrechtlich mit solchen Diskussionen umzugehen ist, ist im Arbeitsruhegesetz geregelt. Eine Änderung steht aus unserer Sicht derzeit nicht zur Diskussion.“

 Fazit: Auch wenn nicht mehr viele Österreicher den Glauben aktiv zelebrieren - die Feiertage sind ihnen heilig.

Feiertage 2022

1.1. Neujahr: Der erste Tag des Jahres erhielt 1691 die kirchliche Autorisation.
6.1.  Drei Könige: ältestes Kirchenfest zu Ehren der Menschwerdung Gottes
18.4. Ostermontag: bewegliches Datum, Gedenken an die Kreuzigung und die Auferstehung Christi
1.5. Staatsfeiertag: seit 1919 „allgemeiner Ruhe- und Resttag“, „Tag der Arbeit“
26.5. Christi Himmelfahrt: 40. Tag des Osterkreises, zehn Tage vor Pfingsten. Frühester Termin: 30. April, spätester 2. Juni.
6.6. Pfingstmontag: Ende der Osterzeit, Geburtstag der Kirche
16.6. Fronleichnam: bleibende Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie
15.8. Mariä Himmelfahrt: Mariä Aufnahme in den Himmel
26.10. Nationalfeiertag: Inkrafttreten der Neutralität, seit 1965
1.11. Allerheiligen: Gedenken an alle Heiligen
8.12. Mariä Empfängnis: neun Monate vor Mariä Geburt
25.12. Christtag: Geburt Jesu
26.12. Stefanitag: Namenstag des heiligen Stephanus, einer der ersten Märtyrer. Silvester ist kein Feiertag, aber nach einem Papst benannt.

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