Der SK Rapid hat seine Sieglos-Serie beendet und sich einen kleinen Vorteil im Showdown um das letzte Europacup-Ticket in der Fußball-Bundesliga erspielt! Die Wiener setzten sich am Donnerstag im Hinspiel des Playoff-Finales bei der WSG Tirol verdient mit 2:1 (2:1) durch. Damit geht die Mannschaft von Trainer Ferdinand Feldhofer als klarer Favorit in das Rückspiel am Sonntag (17 Uhr) in Wien um einen Platz in der zweiten Runde der Conference-League-Qualifikation.
Rapid, das zuletzt sechs Spiele ohne Dreier geblieben war, ging durch einen schnellen Doppelschlag von Marco Grüll (10.) und Jonas Auer (13.) in Führung. WSG-Stürmer Giacomo Vrioni (27.) verkürzte mit seinem 19. Liga-Tor und zog in der Torschützenliste mit Salzburgs Karim Adeyemi gleich - auch die Treffer in den Playoff-Spielen werden gezählt. Damit gewann die Feldhofer-Elf auch das fünfte Saisonduell gegen die Tiroler. Der Wattener Kofi Schulz wurde nach einem taktischen Foul mit Gelb-Rot (89.) vom Platz gestellt.
Am Sonntag könnte den Wienern unter Umständen auch die im Playoff praktizierte Auswärtstorregel zugutekommen. Feldhofer nahm im Vergleich zum letzten Bundesliga-Spiel beim WAC, als sein Team mit einem 1:2 den vierten Tabellenplatz verspielte, eine Veränderung vor. Rechtsverteidiger Pascal Fallmann kam zu seinem Bundesliga-Startelf-Debüt, der 18-Jährige ersetzte Thorsten Schick wegen muskulärer Probleme.
Genauso wie Yusuf Demir, der im Training umgeknickt war und sich eine Verletzung am Sprunggelenk zugezogen hatte, hofft Schick auf ein Comeback im Entscheidungsspiel am Sonntag. WSG-Trainer Thomas Silberberger stellte die gleiche Startelf wie beim 2:1-Erfolg im Playoff-Halbfinale gegen den LASK auf.
Am Tivoli erwischten aber die Wiener vor knapp 6000 Zuschauern einen Traumstart. „Wir haben ein Problem und das ist die Effizienz“, hatte Feldhofer vor dem Spiel noch bekrittelt. Seine Spieler lösten zunächst dieses Problem. Erst bediente Robert Ljubicic nach einem Solo über das halbe Spielfeld den völlig freistehenden Grüll, der ins lange Eck traf. Nur drei Minuten später war die WSG-Abwehr erneut indisponiert: Auer holte sich den Ball, sprintete an zwei Gegenspielern vorbei und ließ WSG-Goalie Ferdinand Oswald mit einem platzierten Schuss keine Chance.
Nach 22 Minuten hatte Rapid-Stürmer Bernhard Zimmermann den dritten Treffer vor Augen, seinen Flugkopfball nach einem Konter brachte er aber nicht mehr aufs Tor. Stattdessen durften kurz darauf die Heim-Fans jubeln: Zan Rogelj hatte am rechten Flügel viel Platz und fand Vrioni im Zentrum, der Fallmann vernaschte und den Ball eiskalt im Tor unterbrachte.
Nach einer halben Stunde rückte das Schiedsrichter-Team in den Mittelpunkt. Grüll wurde im Strafraum von Oswald von den Beinen geholt, die Pfeife von Schiedsrichter Sebastian Gishamer blieb aber stumm. Auch VAR Alan Kijas sah kein strafbares Vergehen sowie keinen Grund, Gishamer zur Ansicht der Bilder an einen TV-Monitor zu schicken - wohl ob einer vorangegangenen Abseitsstellung von Grüll. Kurz vor dem Pausenpfiff setzte sich das Pech für die Rapidler fort, Kapitän Maximilian Hofmann zog sich bei einem Zusammenprall mit Gartler einen Jochbein-, Kiefer- und Augenhöhlenbruch zu. Der 28-Jährige muss sich laut Klub-Angaben einer Operation unterziehen.
Nach dem Seitenwechsel wäre Vrioni fast ein Geniestreich gelungen: Von der Mittellinie setzte der albanische Nationalspieler zu einem Lupfer an, der Versuch des 23-jährigen Juve-Leihspielers ging nur knapp vorbei. Danach entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe. Während die Rapidler um Stabilität in der Defensive bemüht waren, fehlte den Wattenern die letzte Durchschlagskraft.
Das Ergebnis:
WSG Tirol - SK Rapid 1:2 (1:2)
Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, SR Gishamer
Tore: 0:1 (10.) Grüll, 0:2 (13.) Auer, 1:2 (27.) Vrioni
Gelb-Rote Karte: Schulz (89./WSG)
Gelbe Karten: Prica bzw. Hofmann, Wimmer, Bosnjak
WSG: F. Oswald - Koch, Behounek, Stumberger - Rogelj (72. Bacher), Müller (58. Ogrinec), Ertlthaler (58. Skrbo), Blume, Schulz - Sabitzer (74. Prica), Vrioni
Rapid: Gartler - Fallmann, Hofmann (45.+5 Querfeld), K. Wimmer, Moormann - Aiwu, Ljubicic (75. Oswald) - Grüll (76. Bosnjak), Knasmüllner (60. Kitagawa), Auer - Zimmermann (61. Binder)
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