Kurz vor Schulmassaker

Schütze kündigte Deutscher Tat mit Botschaft an

Ausland
26.05.2022 08:36

Der Amokläufer, der am Dienstag an einer Volksschule im US-Bundesstaat Texas 19 Kinder erschossen hat, soll laut CNN kurz vor seiner Attacke mehrere Nachrichten an eine Jugendliche in Deutschland geschickt haben. Der US-Nachrichtensender berichtete am Mittwoch, der 18-Jährige habe der 15-Jährigen aus Frankfurt am Main am Dienstag geschrieben, er werde das Feuer in einer Schule eröffnen. Nach dem Massaker in Texas ist in den USA nun ein Streit über strengere Waffengesetze offen ausgebrochen.

Der texanische Gouverneur Greg Abbott berichtete am Mittwoch von einer Ankündigung des jungen Mannes auf Facebook. Diese ähnelte jenen Mitteilungen, über die nun CNN berichtete. Ein Sprecher des Facebook-Mutterkonzerns Meta hatte erklärt, es habe sich um private Nachrichten gehandelt.

Der 18-Jährige postete wenige Tage vor dem Massaker ein Selfie und ein Foto von zwei halb automatischen Gewehren. (Bild: Krone KREATIV, Instagram)
Der 18-Jährige postete wenige Tage vor dem Massaker ein Selfie und ein Foto von zwei halb automatischen Gewehren.

„Habe meiner Großmutter gerade in den Kopf geschossen“
In seiner Nachricht an die Deutsche hat sich der Angreifer laut CNN zunächst beschwert, dass seine Großmutter mit einem US-Telefonanbieter über sein Telefon spreche. „Das ist ärgerlich.“ Sechs Minuten später schrieb er laut CNN: „Ich habe meiner Großmutter gerade in den Kopf geschossen.“ Die Botschaft über den bevorstehenden Angriff auf eine namentlich nicht genannte Schule schickte er demnach wenige Sekunden später, um 11.21 Uhr Ortszeit (18.21 Uhr MESZ) - als letzte Nachricht an die Jugendliche.

15-Jährige hatte zweieinhalb Wochen Kontakt
CNN beruft sich bei dem Bericht auf Screenshots der Nachrichten und ein Interview mit der 15-Jährigen. Diese sagte demnach, sie habe vor zweieinhalb Wochen angefangen, sich über eine App mit dem Schützen auszutauschen. Der 18-Jährige habe ihr Videos von sich geschickt und angekündigt, sie in Europa besuchen zu wollen. Nach eigenen Angaben sprach sie täglich über den Chat-Dienst Facetime mit dem Angreifer und hatte auch auf zwei weiteren Apps Kontakt mit ihm. 
„Er sah glücklich aus und fühlte sich wohl im Gespräch mit mir“, zitierte CNN das Mädchen.

Der 18-Jährige hat am Dienstag an der Robb Elementary School in der texanischen Kleinstadt Uvalde mit einem Sturmgewehr 21 Menschen erschossen - 19 Schulkinder und zwei Lehrerinnen. Zuvor hatte er seiner Großmutter ins Gesicht geschossen und sie dabei schwer verletzt. Der Angreifer wurde von der Polizei erschossen.

Streit über strengere Waffengesetze
Unterdessen kocht die Debatte über strengere Waffengesetze in den USA weiter hoch. Bei der Pressekonferenz in Uvalde kam es Mittwochnachmittag (Ortszeit) zu verbalen Ausfällen. Der Demokrat Beto O‘Rourke - er befand sich im Publikum - warf dem Republikaner Abbott vor, nichts gegen die grassierende Waffengewalt in den USA zu unternehmen. Der 49-Jährige will bei der nächsten Gouverneurswahl in Texas im November gegen Abbott antreten. Abbott reagierte auf die Vorwürfe nicht, während andere Offizielle O‘Rourke zur Ordnung riefen und ihn aufforderten, den Saal zu verlassen.

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