Am laufenden Band werden Katzenbabys unterernährt und unterkühlt im Freien entdeckt. Oft von der Streunermama abgelegt. Auch in den Tierheimen werden immer häufiger verwaiste Samtpfoten abgegeben. Die ehrenamtlichen Vereine im Burgenland schlagen Alarm: So kann es so nicht weitergehen! Die Gemeinden sind gefordert.
Die einen wurden schon ganz kalt und vor Hunger kreischend von Spaziergängern aufgelesen. Die anderen aus einem Kanal gerettet, wo die Streunermama sie wohl aus Mangel an Alternativen abgelegt hatte. Von einem weiteren Wurf unversorgter Streunerbabys, deren Augen bereits von Maden zerfressen waren, konnten nicht mehr alle lebend gerettet werden. Notfälle wie diese erleben Vereine wie „Wir fürs Tier“ in Loipersdorf i.B., „Die Streuner Oberpullendorf“ oder „Katzfatz“ im Nordburgenland derzeit am laufenden Band. Auch im Tierheim Parndorf werden fast täglich (verwaiste) Katzenbabys abgegeben.
„So viel Tierleid könnte verhindert werden“
Der Start der Babykatzensaison bedeutet schlaflose Nächte für die Tierschützer, die ehrenamtlich (!) Kastrationsprojekte in Gemeinden durchführen, Babykatzen aufpäppeln und vermitteln, um weiteres Tierleid zu verhindern. Denn dieses ist, trotz geltender Kastrationspflicht groß.
Alice Siebenbrunner, Obfrau „Wir fürs Tier“: „Die Tiere kommen oft mit Darmparasiten und Madenbefall zu uns, wir haben alle Hände voll zu tun, um sie wieder gesundzupflegen. Wir danken allen, die nicht wegschauen, Tiere retten und Streunerplätze melden.“ Zudem richtet sie einmal mehr einen Appell an alle Burgenländer, die Gemeinde- und Landespolitik: „So viel Tierleid könnte verhindert werden, wenn die Kastrationspflicht eingehalten werden würde.“ Und wenn es bei Nichteinhaltung saftige Strafen setzen würde. Gemeinden sind gefordert, die Bürger aufzuklären. Denn jeder, der das Gesetz ignoriert, ist verantwortlich für vermeidbares Tierleid.
Die Tiere kommen oft mit Darmparasiten und Madenbefall zu uns, wir haben alle Hände voll zu tun, um sie wieder gesundzupflegen.
Alice Siebenbrunner
Daten und Fakten
In Österreich gilt eine generelle Kastrationspflicht für alle freilaufenden Katzen und Kater (!). Auch sogenannte Bauernhofkatzen sind davon nicht mehr ausgenommen. Wer seine Tiere nicht kastrieren lässt, macht sich strafbar und riskiert eine Anzeige bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft. Auch wer Streunerkatzen füttert, gilt als deren Halter und ist ebenso verpflichtet, sich um die Kastration zu kümmern. Viele Gemeinden bieten Kastrationsgutscheine an.
Die Vereine bitten dringend um Spenden für Tierarztkosten und Futter. Kontaktdaten auf den Homepages sowie auf Facebook.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.