Schafbauer frustriert:

„Wenn es mit dem Wolf so weitergeht, höre ich auf“

Tirol
27.05.2022 07:00

Ein Wolf und ein Goldschakal wurden bei Schaf- bzw. Wildrissen im Tiroler Bezirk Innsbruck-Land nachgewiesen. Und in Scharnitz hat eine Wildkamera einen Bären fotografiert. Der Unmut der Almbauern steigt weiter an.

Laut einer Aussendung des Landes konnte bei einer begutachteten toten Rehgeiß vom 11. Mai im Gemeindegebiet von Steinach am Brenner mittels DNA-Probe ein Wolf aus der italienischen Population genetisch nachgewiesen werden. Im Zuge der Untersuchung von zwei Schafsrissen vom 16. und 17. Mai 2022 aus dem Gemeindegebiet von Neustift im Stubaital wurde ebenfalls für beide Male ein Wolf aus der italienischen Population genetisch nachgewiesen.

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Vom Landeshauptmann abwärts wurden wir jedoch nur hingehalten, beruhigt, belogen und mit fadenscheinigen Ausreden abgespeist.

Stefan Brugger, Obmann Verein „Weidezone Tirol“

Die DNA von einem Goldschakal hat man bei einer am 11. Mai 2022 begutachteten Rehgeiß aus dem Gemeindegebiet von Telfes im Stubaital festgestellt. Praktisch zeitgleich war bzw. ist in Scharnitz ein anderer Beutegreifer unterwegs: Wildkameraaufnahmen von vergangener Woche zeigen dort einen Bären.

Wolfsgegner wollen jetzt Maßnahmen setzen
Von 21 Vorfällen schon heuer spricht der Verein „Weidezone Tirol“. Dabei würden sich die meisten Tiere noch auf den Heimweiden befinden. Von Vereinsobmann Stefan Brugger kommen nun scharfe Töne: „Wir haben bis jetzt immer das Gespräch gesucht und aktives Handeln gefordert. Vom Landeshauptmann abwärts wurden wir jedoch nur hingehalten, beruhigt, belogen und mit fadenscheinigen Ausreden abgespeist. Ich glaube, es wird jetzt Zeit, dass wir den Verhandlungstisch verlassen und endlich Aktivitäten setzen.“

31 tote Schafe
Unruhe herrscht auch auf der Oberhofer Alm, wo vor fast genau einem Jahr ein Wolf 31 Schafe gerissen hat. Heuer haben die Hirten zwar noch keine toten Tiere entdeckt, sie sind jedoch in großer Sorge. Auf jedem Weidegang geht außerdem die Angst mit, selbst von einem Beutegreifer attackiert zu werden. „Ich bin seit rund 45 Jahren Schafbauer und Hirte. Nach den Ereignissen des Vorjahrs steht für mich fest: Wenn es mit dem Wolf heuer so weitergeht, dann war es das für mich mit der Schafhaltung“, sagt Anton Schreier, Schafhalter Oberhofen.

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