SPÖ-Klubchefin Manuela Auer wirft ÖVP-Teilorganisation „in der DNA verankerte Selbstbedienungsmentalität“ vor.
Nach dem Vorarlberger Wirtschaftsbund gerät nun eine weitere Teilorganisation der Volkspartei in die Schlagzeilen. Ähnlich wie die oberösterreichen Kollegen hat nämlich auch der Vorarlberger Seniorenbund um Obmann Werner Huber staatliche Covid-Hilfen beantragt. Rund 24.000 Euro wurden in zwei Tranchen ausgezahlt, bestätigte Huber gegenüber dem ORF.
Abgeschöpft wurden die Hilfen aus dem „Non Profit Organisationen-Unterstützungsfonds“ (NPO) mit dem Vereine während der Krise unterstützt werden sollten. Huber rechtfertigte das Ansuchen damit, dass der Seniorenbund stark eingeschränkt gewesen sei. Geplante Veranstaltungen mussten abgesagt werden, zudem mussten Fixkosten bezahlt werden - etwa für das Büro oder Personal.
Pensionistenverband stellte keinen Antrag
Das rote Pendant des schwarzen Seniorenbunds, der Vorarlberger Pensionistenverband, hat laut dessen Landessekretär Hubert Lötsch keinen einzigen Cent an Covid-Hilfen beansprucht. „Dadurch, dass wir unser Dienstleistungsangebot aufrechterhalten haben, haben wir im Gegensatz zu vielen Sportvereinen keine Mitglieder verloren.“
Veranstaltungen mussten abgesagt werden und der Seniorenbund hatte Fixkosten für Büro und Personal zu bezahlen.
Werner Huber
Ganz und gar nicht einverstanden waren die Sozialdemokraten auch mit den vollmundigen Versprechungen der damaligen Bundesregierung. Schließlich sei klar gewesen, dass die Ankündigung „koste es, was es wolle“ die Teuerung nur anheizen würde. „ Wir haben dies und weitere Maßnahmen kritisiert und konsequenterweise auf ein Ansuchen auf Förderungen verzichtet“, sagte Lötsch auf „Krone“-Anfrage.
Auch Manuela Auer, Klubchefin der SPÖ, übte massive Kritik am schwarzen Seniorenbund: „Arbeitnehmende und Betriebe haben gelitten, der ÖVP-Seniorenbund hat sich bereichert. Diese Selbstbedienungsmentalität scheint inzwischen fest in die DNA der Vorarlberger Volkspartei eingeschrieben zu sein.“
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