Valerie aus Niederdorf in Tirol ist eine der jüngsten Imkerinnen in Österreich. Die „Krone“ besuchte die Mittelschülerin mit Spezialwissen, bevor diese zum Bundeswettbewerb der Jungimker aufbrach. Dabei verriet die Zwölfjährige, was sie so faszinierend an den Bienen findet.
„Natürlich ist Biene Maja mein Lieblingsfilm!“ Valerie Asprian lächelt verschmitzt, als sie antwortet. Verstehe – das wird sie wohl oft gefragt von Laien, die mit Apis mellifera (europäische Honigbiene) kaum mehr verbinden als eine Kindergeschichte.
Mit Dutzenden Völkern im Garten aufgewachsen
Valerie ist über dieses Stadium längst hinaus, obwohl sie erst zwölf Jahre alt ist. Wer mit ihr fachsimpeln will, der muss sich wappnen. Die junge Tirolerin ist Profi. Eine Meisterin ihres Faches. Eine Bienenkönigin, die mit Dutzenden Völkern im Garten aufgewachsen ist.
Dass so kleine Tiere so Großartiges leisten, ist faszinierend.
Valerie
„Mein Opa imkert, mein Papa auch. Ich durfte früh mitgehen und zuschauen. Das hat mir immer Spaß gemacht“, kramt die Mittelschülerin in Erinnerungen, die noch nicht lange zurückliegen. „Dass so kleine Tiere so Großartiges leisten, ist faszinierend“, liefert das Mädchen auch gleich die Antwort auf die Frage: warum so ein Hobby in ihrem Alter?
Valerie passt so gar nicht ins Klischee eines Imkers: Honorige ältere Herren mit Hang zum Eigenbrötlertum. Ein Klischee, das so ohnedies nicht mehr stimmt. Immer mehr Frauen sind in der Szene aktiv. Immer mehr Jüngere. Doch in der Altersgruppe „14 minus“ sind Imker rar. „Eine genaue Statistik gibt es nicht“, erläutert Rosi Fellner, Landesreferentin für Jugendarbeit im Tiroler Imkerverband. „Der typische Jungimker kommt – so wie Valerie – in der Familie mit dem Hobby in Berührung.“
Zwei Tage stellten Jungimker ihr Können unter Beweis
Wie versiert der Nachwuchs ist, stellte er Freitag und Samstag beim Bundesbewerb der österreichischen Jungimker in Breitenbach am Inn unter Beweis. Jedes Jahr findet der Bewerb in einem anderen Bundesland statt. Valerie gehört zu den Jüngsten im Teilnehmerfeld. Wenige Stunden zuvor - beim Besuch der „Krone“ - ist ihr die Aufregung nicht im Geringsten anzumerken. „Imker sind gelassene Menschen“ - und wieder ist das verschmitzte Lächeln zu sehen.
Wie man eine Königin richtig markiert
Während ihre Freundinnen ins Freibad pilgern, übt Valerie mit ihrem Opa noch einmal das Markieren der Königin. Für die Generalprobe ist es eine Drohne, die das Mädchen sanft zwischen den Fingern fixiert und gekonnt mit einem Nummernschild am Rücken versieht. Danach zeigt sie stolz auf zwei sonnengelbe Stöcke: „Dort wohnen meine beiden Völker.“ Gerade wird allerdings mehr geschwirrt als gewohnt. Stoisch steht Valerie dazwischen. Eine stolze Bienenkönigin – so jung, und doch schon so abgeklärt.
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