Überlebende erzählt
Texas-Schulmassaker: Schütze sagte „Gute Nacht“
Miah Cerillo (11) überlebte das Massaker in Texas. Die Schülerin erzählt verstörende Details. Unterdessen erlitt der Ehemann einer getöteten Lehrerin einen Herzinfarkt.
Zwei Tage nach dem Schulmassaker in Texas ist auch der Ehemann einer der getöteten Lehrerinnen, Irma Garcia (46), gestorben. Joe Garcia starb an einem Herzinfarkt. Seine Familie sprach von einem Tod „aus Trauer“. Medien verwiesen zudem auf das sogenannte Broken-Hearts-Syndrom - Todesfälle, die durch Stress, Anspannung und ein „gebrochenes Herz“ ausgelöst werden. Der 50-Jährige hatte eben erst eine improvisierte Gedenkstätte für die Opfer besucht, um Blumen abzulegen. Als er nach Hause kam, fiel er einfach um. Das Paar war 24 Jahre verheiratet und hatte vier Kinder.
Miah Cerillo (11) überlebte das Massaker im Klassenzimmer. „Bevor er schoss, sagte er noch ,Gute Nacht‘“, erzählt die Elfjährige in einem Gespräch mit einer CNN-Reporterin. Das Mädchen beschmierte sich mit Blut anderer Schüler und stellte sich tot - aus Angst, der Schütze komme zurück. Außerdem hörte Miah „traurige Musik“, die der Schütze (18) während des Massakers vermutlich selbst abgespielt hatte. Sie hörte auch die Polizei vor dem Gebäude, verstand aber nicht, warum niemand zur Hilfe eilte.
Ich malte mich mit Blut einer Freundin an und stellte mich tot. Ich hatte Angst, dass der Mann zurückkommt. Ich hörte traurige Musik, die er wohl selbst abgespielt hat.
Miah Cerillo (11) überlebte das Massaker.
Polizei musste Eltern einbremsen
Tatsächlich wird immer mehr Kritik am Vorgehen der Polizei laut. Der Schütze hat eine Stunde in dem Klassenzimmer verbracht, in dem er 19 Kinder und zwei Lehrerinnen erschoss. Erst dann traf Verstärkung ein, die den Raum stürmte. Während einige Polizisten Schüler aus einem Fenster in Sicherheit brachten, gingen andere Beamte gegen verzweifelte Eltern vor, die die Uniformierten zum Eingreifen aufforderten. Einer Mutter zweier Schüler wurden sogar Handschellen gelegt, da sie „in eine laufende Ermittlung eingegriffen“ habe. Auch ein verzweifelter Vater musste von Beamten zu Boden gerungen werden. Ein weiterer wurde mit Pfefferspray ruhiggestellt. Als ihr die Handschellen abgenommen wurden, sprang die Mutter über einen Zaun und holte ihre Kinder selbst aus der Schule.
Für eine Überraschung sorgte ein Besuch von Meghan Markle (40). Die Herzogin von Sussex legte an der Gedenkstätte vor der Schule Blumen nieder und sprach mit freiwilligen Helfern. Erkannt wurde sie trotz Fotografen und Bodyguards von kaum jemand. „Ich wusste nicht, wer sie war“, sagte Helferin Gloria Contreras. „Sie unterhielt sich einfach mit mir, als ob wir uns seit Jahren kennen würden.“
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