Pipelines ausgenommen
EU-Kompromiss: Öl-Embargo nur für Seelieferungen?
Noch immer verhandeln die EU-Länder über ein Öl-Embargo, um ein sechstes Sanktionspaket gegen Russland auf den Weg zu bekommen. Nun wurden Details zum aktuellen Stand bekannt. Die EU könnte ein Embargo für Öllieferungen per Schiff beschließen, aber den Import von Öl über Pipelines ausnehmen.
Das gaben Insider bekannt, die frühestens am Sonntag mit einer Einigung rechnen. Beschlossen werden könnte das Öl-Embargo dann auf dem Sondergipfel am 30. und 31. Mai.
Pipeline-Öl könnte „für eine gewisse Zeit“ weiter fließen
„Die Idee ist, ein Öl-Embargo in Pipeline- und Seelieferungen aufzuteilen. Die Pipeline würde für eine gewisse Zeit ausgenommen werden, um einen Ersatz zu organisieren“, sagte ein Insider. Hintergrund ist unter anderem, dass griechische Tanker Öl aus Russland an andere Länder wie China liefern. Solche Lieferungen könnten aber auch durch massiv steigende Versicherungsprämien für Schiffe unterbunden werden.
Widerstand von Ungarn
Widerstand gegen die Öl-Sanktionen kam bisher unter anderem von Ungarn. Die dortige Regierung hatte erklärt, dass sie kurzfristig rund 750 Millionen Euro brauche, um Raffinerien zu modernisieren und eine Pipeline zu erweitern, die Öl aus Kroatien transportiert. Ungarn, aber auch Tschechien und die Slowakei sind stark von russischem Öl abhängig. Österreich kommt laut eigenen Angaben seit März ohne russisches Öl aus.
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