Prestige-Projekt

In Bad Gastein wachsen die Bauten und die Probleme

Salzburg
28.05.2022 05:30

Das Bad Gasteiner Hotel-Projekt am Straubingerplatz wirbelt Staub auf. Nachbarn fühlen sich von den Bauarbeiten an den drei Hotels genervt. Lärm und Schmutz sind unerträglich geworden. Risse ziehen sich durchs Haus und durch den Ort.

Heute ist ein schöner Tag, weil es regnet“, sagt Rudolf Mitterhofer zur Begrüßung. Damit möchte der Gasteiner aber nicht dem morbiden Charme des Ortes Ausdruck verleihen. Der Staub ist bei Regen einfach nicht so lästig. Zentimeter dick liegt er auf den Fensterbänken und den Mauervorsprüngen des Hauses am Straubingerplatz 1. Direkt daneben wird seit über einem Jahr gebaut. Das neue Straubinger-Hotel-Ensemble ist am entstehen.

Gebaut wird aber schon länger. „2019 hat alles angefangen. Die Straße wurde aufgerissen, Leitungen verlegt. Seitdem rinnt das Wasser anders“, erklärt Mitterhofer. In seinem Lager im Untergeschoß laufen rund um die Uhr die Trocknungsgeräte. Farbtöpfe und Hochregale sind angerostet. „Der Ort und das Haus sind feucht, das ist jedem klar.“ Seit damals rinnt aber das Wasser direkt ins Haus hinein.

„Wir wurden als Querulanten abgetan“
Auch ins Geschäftslokal im Erdgeschoss. Ein ganzes Eck im noblen Bekleidungsgeschäft ist feucht. Die Boutique-Besitzerin weiß nicht, was sie noch tun soll. Denn: Alle Rufe der Hauseigentümer wurden von Gemeinde, Projektbetreiber und Baufirma weg gewischt. „Wir wurden als Querulanten abgetan“, sagt Mitterhofer.

Risse im Mauerwerk, jeden Tag Staub und Lärm 
Der Gasteiner ist ein bunter Hund. Über 70 und im Ruhestand, aber umtriebig. Er hatte eine Bar, eine Diskothek im Kongresshaus, er ist Musiker, Sammler und Maskenschnitzer. Seine Kunstwerke hat er schon längst ausquartiert.

Auch ein Wiener Wohnungseigentümer hat seit Monaten nicht mehr im Haus geschlafen. Die Risse im Mauerwerk sind größer geworden, Staub und Lärm unerträglich. Die Balkone sind sowieso unbenutzbar, heruntergefallene Steine von den Bauarbeiten liegen dort. „Das schlimmste war aber, als auf einmal der Dachstuhl abgeschnitten wurde.“ Und vor etwa drei Monaten war auf einmal ein Loch in der Wand. Arbeiter hatten den Dachboden geöffnet, nur wenige Zentimeter neben einem Elektro-Schaltkasten. Das Loch klaffte über Wochen.

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