Dicke Luft hatte die „Krone“ für den Kongress des Skiweltverbands (FIS) prognostiziert.Und selbst das war noch stark untertrieben. Denn in Mailand wurde offensichtlich, dass die Gräben zwischen der FIS-Führung rund um Milliardär Johan Eliasch und den großen Skinationen wie Österreich, Schweiz oder Deutschland mehrere Kilometer breit und tief sind.
Eliasch feiert sich ja, dass er mit hundert Prozent der Stimmen im Amt bestätigt wurde.Dass aufgrund der von Österreich geforderten, aber von der FIS abgeschmetterten geheimen Wahl aber fast die Hälfte der Stimmberechtigten aus Protest den Raum verließen, verschweigt Eliasch jedoch. „Eine mehr als bedenkliche Auslegung von Demokratie“, sagt ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer.Der auch kein Geheimnis daraus macht, dass sich Österreich - genauso wie u. a. die Schweiz und Deutschland - rechtliche Schritte gegen die Wahl vorbehält. Chaos, Klagen - ein großer Imageschaden für den Wintersport. „Aber die Frage ist“, meint Scherer, „was ist besser? Ein kurzfristiger Imageschaden oder ein langwieriges Chaos?“
Keiner spricht öffentlich darüber. Aber hinter den Kulissen suchen die Topnationen längst nach einem Kandidaten, den sie bei einer Wahlwiederholung gegen Eliasch ins Rennen schicken würden.
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