Mehr als drei Jahrzehnte nach dem Erfolg von „Top Gun“ setzen Produzent Jerry Bruckheimer und Hauptdarsteller Tom Cruise die Geschichte des halsbrecherischen Piloten Maverick fort. „Top Gun: Maverick“ ist ein bildgewaltiger Actionfilm mit viel Nostalgie und ist ab sofort im Kino zu sehen. „Krone“-Tipp: Unbedingt auf einer großen Leinwand anschauen! Wir sprachen mit Komponist Harold Faltermeyer über den Unterschied zu Teil eins und warum Loslassen sehr wichtig ist.
Schöne Bilder, spektakuläre Flugszenen und ein packender Soundtrack voller Hits. Im Sommer 1986 war „Top Gun“ der größte Kinohit. Die stylische Mischung aus Actiondrama, Romanze und Musikvideo von Regisseur Tony Scott war stilprägend für nachfolgende Hollywood-Blockbuster, spielte mehr als 350 Millionen US-Dollar ein und machte Tom Cruise zum Superstar. Heute ist der Film, der hierzulande als „Top Gun - Sie fürchten weder Tod noch Teufel“ lief, ein Stück 80er-Jahre-Kult. 36 Jahre später wagen sich Tom Cruise und Erfolgsproduzent Jerry Bruckheimer an eine Fortsetzung.
Bilder, die in den 80ern nie möglich gewesen wären
Eines steht fest: Die Flugszenen sind spektakulärer als im Vorgänger, weil die Darsteller dafür in echten F18-Kampfjets mitflogen, wodurch die Action authentischer wirkt als bei den Rückwandprojektionen der 80er und weil sich die Kameratechnik weiterentwickelt hat. So sind in der Fortsetzung Bilder zu sehen, die in den 80ern nie möglich gewesen wären. Der 2012 verstorbene Tony Scott hätte sicher seine Freude daran gehabt. Für diese Bildgewalt gilt: je größer die Leinwand, desto besser.
Übrigens, dass der eigensinnige Maverick nach diversen Fällen von Befehlsverweigerung und der Zerstörung von Staatseigentum überhaupt den Nachwuchs ausbilden darf, hat er seinem alten Kumpel Iceman (Val Kilmer) zu verdanken, der ihm als Admiral den Rücken freihält. Kilmer war vor einigen Jahren an Kehlkopfkrebs erkrankt. Den Krebs konnte er zwar besiegen, seine Stimme hat der Schauspieler jedoch verloren. Eine zentrale Szene mit Iceman und Maverick zählt zu den besten Momenten des Films - und wird viele Zuschauer zu Tränen rühren.
Gute Balance zwischen Nostalgie und Moderne
Inhaltlich ist „Top Gun: Maverick“ teilweise eine modernisierte Neuauflage der alten Story. Die Mission der Kampfpiloten erinnert kurioserweise auch verdächtig an den ersten „Star Wars“-Teil und Luke Skywalkers Angriff auf den Todesstern. Die Handlung ist nicht allzu umfangreich und einigermaßen vorhersehbar. Doch das beeinträchtigt den Filmgenuss überhaupt nicht, weil den Machern eine gute Balance zwischen Nostalgie-Momenten und modernem Actionfilm gelingt.
Wie 1986 spielt der packende Soundtrack eine Rolle. Kenny Loggins‘ „Danger Zone“ erfährt eine Renaissance. Harold Faltermeyer liefert seine bekannte Titelmelodie. Der Rest ist eine Co-Produktion von Lorne Balfe („Mission: Impossible - Fallout“), Tausendsassa Hans Zimmer und Superstar Lady Gaga. Was damals „Take My Breath Away“ von Giorgio Moroder und der US-Popband Berlin war, ist heute Gagas „Hold My Hand“, eine zeitlose Powerballade, die perfekt den Ton des Films trifft.
„Viel schneller und gefährlicher“
Harold Faltermeyer schuf nicht nur Welthits wie Donna Summers „Hot Stuff“, sondern beschenkte auch die Filmwelt mit legendären Soundtracks - etwa zu „Beverly Hills Cop“ oder eben „Top Gun“. Bei der Fortsetzung stand außer Frage, dass der Komponist wieder dabei sein würde. „Tom Cruise hat in einem seiner ersten Interviews gesagt, dass alles so werden soll wie früher - und der Faltermeyer wird auch den Score machen. Da war klar, dass wir in irgendeiner Form die alten Themen im neuen Film verarbeiten werden“, erzählt der Komponist im Gespräch mit der „Krone“.
Wie er nach so vielen Jahren das Projekt angegangen ist? „Ich hab mal gefragt, was sie haben wollen“, lacht Faltermeyer. „Ich habe mir zuerst den alten ,Top Gun‘ angeschaut und Notizen gemacht. Als ich die neuen Szenen gesehen habe, dachte ich mir: Haben wir den alten Film in Zeitlupe gedreht? Der neue ist hochspektakulär, viel schneller und gefährlicher. Da muss das musikalische Tempo etwas anderes sein.“ Auch ein bisschen Selbstkritik schwang beim Sichten des alten Materials mit. „Die wird immer da sein, aber irgendwann muss man seine Babys in die Welt hinauslassen. Ich bin jemand, der sehr lange tüftelt, aber irgendwann muss dann Schluss sein.“ Und das ist gut so - die Fans werden es ihm danken.
„Top Gun: Maverick“ ist ab sofort im Kino zu sehen!
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