Der Bauboom in der Wiener Donaustadt ist für Anrainer ein wahrer Albtraum. Umzingelt von Baustellen, sind sie am Verzweifeln.
Ein schmuckes Einfamilienhaus in Kagran, nicht weit von den Blumengärten Hirschstetten. Was vor einem Jahrzehnt vielleicht noch nach einer idyllischen Wohnumgebung geklungen hat, ist heute blankem Baustellenhorror gewichen.
„Von Großbaustellen umzingelt“
Die Anrainer einer Siedlung in der Markomannenstraße haben im wahrsten Sinne des Wortes die Nasen voll. Beim „Krone“-Lokalaugenschein weht gelber Dreck in die Gärten. „Seit acht Jahren sind wir von Großbaustellen umzingelt“, klagt Ulrike G. Aktuell von zumindest dreien, wie sich zeigt. Am Langen Feld entstehen 1700 Wohnungen, auch die Breitenleer Straße wird seit Wochen - auch nächtens - verbreitert. Die Baucontainer stehen direkt vor den Eingangstüren der Anrainer.
„Staub und Lärm sind unerträglich, wir ersticken im Dreck“, echauffiert sich ein Nachbar. Man könne nicht mehr, heißt es. Berufs- und Familienleben leiden darunter.
Man kann nicht mehr schlafen, soll in der Firma aber funktionieren. Irgendwann bist du am Ende.
Anrainerin Ulrike G.
Vonseiten der MA 36, zuständig für Baulärm und Baustellenstaub, hieß es auf „Krone“-Anfrage übrigens: Die Rohrleitungsarbeiten an der Breitenleer Straße seien „auch während der Nachtzeit zulässig“, um den ungestörten Betrieb öffentlicher Versorgungsleitungen zu gewährleisten. Die Baumaschinen werden laufend überprüft. „Es konnte kein unnötiger Lärm festgestellt werden.“ Anders schaut es bei der Staubbelastung aus.
Hier wurden Messwerte übertreten, die eingestellt werden müssten. Immerhin wird seit Anfang der Woche in der Nacht nicht mehr gearbeitet. Ein Tropfen auf den heißen Stein für die geplagten Donaustädter Anrainer.
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