Ziel 1000 km entfernt
Russland meldet erneut Test von Hyperschallrakete
Russland hat inmitten seiner verstärkten Militäroffensive in der Ukraine nach eigenen Angaben erneut eine Hyperschallrakete getestet. Die Rakete vom Typ „Zirkon“ sei von einer Fregatte in der Barentssee in Richtung eines Ziels im Weißen Meer in der Arktis abgefeuert worden, teilte am Samstag das Verteidigungsministerium in Moskau mit.
Das Ziel in einer Entfernung von rund tausend Kilometern „wurde mit Erfolg anvisiert“, hieß es. Russland hatte erstmals im Oktober 2020 eine „Zirkon“-Rakete getestet, seitdem folgten mehrere weitere Versuche. Im März hatte Moskau verkündet, dass man Hyperschallraketen vom Typ „Kinschal“ (Dolch) im Westen der Ukraine eingesetzt habe. Ihr Einsatz war nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti ein Novum, zuvor waren lediglich Tests erfolgt.
Putin nannte Zirkon-Rakete „unbesiegbar“
„Zirkon“ und „Kinschal“ gehören zu einer neuen, von Russland entwickelten Waffengattung. Präsident Wladimir Putin hatte die Entwicklung der „Zirkon“-Rakete im Februar 2019 angekündigt. Damals sagte er, die Rakete mit einer Reichweite von 1000 Kilometern könne die neunfache Schallgeschwindigkeit erreichen. Erstmals getestet wurde die Rakete im Oktober 2020. Putin bezeichnete die russischen Hyperschallraketen als „unbesiegbar“.
Hyperschall-Raketen können mehr als die fünffache Schallgeschwindigkeit erreichen und sind im Flug manövrierfähig. Dadurch sind sie für die herkömmliche Luftabwehr schwer auszumachen und abzufangen.
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Internationaler Wettkampf entbrannt
Um die Entwicklung von Hyperschall-Raketen ist ein internationaler Wettlauf entbrannt, wobei die USA, Russland und China die wichtigsten Akteure sind. Ein Raketentest von China aus dem Sommer 2021 hatte Schlagzeilen gemacht, als Zeitungen berichteten, dass der Flugkörper bei fünffacher Schallgeschwindigkeit selbst ein Projektil abgefeuert habe. Das sei ein Unterfangen, das „die Grenzen der Physik“ verschiebe, schrieb das „Wall Street Journal“ damals.
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