Bewohnerin schockiert

Neue Ekel-Vorwürfe gegen Flüchtlingsheim

Niederösterreich
29.05.2022 06:12

Erneut soll es katastrophale Missstände in einem Privatquartier für Flüchtlinge geben - diesmal im Weinviertel in Niederösterreich. Eine ehemalige Bewohnerin klagt über verheerende Hygienebedingungen. Der Betreiber weist die Vorwürfe zurück. Bisherige Kontrollen verliefen ohne Beanstandungen.

Maden am Boden, verschmutzte Sanitärräume, verschimmelte Waschmaschinen: In einem privaten Flüchtlingsquartier in Poysdorf sollen fatale Missstände vorherrschen. Bei den Ekel-Aufnahmen soll es sich um Bilder aus der Unterkunft handeln. Die Fotos wurden der „Krone“ von einer Ukrainerin zugespielt, um auf die verheerenden Hygienebedingungen in der Weinviertler Unterkunft aufmerksam zu machen. Die Familie aus Charkiw war kurzzeitig dort untergekommen und schockiert über die Zustände.

Regelmäßige Kontrollen durchgeführt
Bei Gemeinde und Land zeigt man sich überrascht: „Ich weiß davon bis dato nichts“, erklärt Bürgermeister Thomas Grießl auf Anfrage. Bei dem Quartier soll es sich um eine Privatunterkunft mit Vollversorgung handeln, die in regelmäßigen Abständen von Land und Caritas kontrolliert werde. Als ursprüngliche „Überbrückungsunterkunft“ werde das Flüchtlingsheim schon lange von Männern aus Syrien und Afghanistan bewohnt. Seit Kurzem sind hier auch Frauen und Kinder aus der Ukraine einquartiert. „Das ist sicher keine optimale Lösung“, verweist der Ortschef auf die unglücklichen Umstände.

Bisher keine Beanstandungen
Auch seitens des Landes weiß man von nichts: „Bei sämtlichen Routinekontrollen gab es bisher keine Beanstandungen. Derartige Missstände würden seitens der Caritas als zuständigem Kontrollorgan sofort gemeldet werden“, hält Asyllandesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) fest. Nachsatz: „Es kursieren derzeit viele Fotos unbekannter Herkunft.“

Nach Vorwürfen wurde vor Ort sofort reagiert
„Wir wurden bewertet und für ordentlich befunden. Es finden immer wieder strenge Kontrollen statt. Wir hatten seit acht Jahren keine Beanstandungen“, dementiert der Privatbetreiber die Vorwürfe gegenüber der „Krone“. Die Familie sei dem Privatquartier zugeteilt worden. Sie wurde mittlerweile in einer Wohnung in der Steiermark untergebracht. Aktuell seien noch mehrere Flüchtlinge aus der Ukraine vor Ort. Laut Auskunft des Landes werde – aufgrund der Vorwürfe – in den nächsten Tage erneut kontrolliert. Wie berichtet, schlugen erst kürzlich ähnliche Vorwürfe über Missstände im Flüchtlingsheim am Areal des Campus Wienerwald medial hohe Wellen.

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