Er hat mit 6,5 Metern Wasserstand derzeit seine Hauptsaison. Egal, wie oft man den Grünen See schon abgewandert ist: Er versetzt Besucher jedes Mal ins Staunen und gilt als Internet-Star. Start für die neue „Steirerkrone“-See über unsere Seen.
Sein smaragdgrüner Glanz, inmitten von steinigen Berghängen und Wald, ging nicht zuletzt aufgrund eines Facebook-Postings von Hollywood-Star Ashton Kutcher um die ganze Welt: Wenn der Schnee auf den Bergen schmilzt, findet das Wasser durch das Gebirge seinen Weg in den Grünen See. Schon die Fahrt von Bruck an der Mur nach Tragöß kündigt die kitschige Schönheit an - gelbe Blüten sprenkeln die Wiesen, Fleckvieh grast. Das ist Postkarten-Österreich in seiner Reinform.
Und davon profitiert der kleine Ort mit nur knapp über 900 Einwohnern auch kräftig. Gerald und Marietta Wenningers Gasthaus Seehof liegt nur ein paar Meter von dem Naturjuwel entfernt. „Wir sind seit 1994 hier. Ein Hotspot war der Grüne See immer“, erzählt der Gastronom auf seiner Terrasse. „Zuerst waren die Taucher da, aber die wurden dann weniger, weil so viele andere kamen.“
Es gibt immer wieder Gäste, die sich wundern, wieso der Grüne See mal mehr und mal weniger Wasser hat. Rund die Hälfte der Besucher kommt aus dem Ausland.
Gerald Wenninger
Busse kommen aus halb Europa hierher
Auch an diesem Maitag mit strahlendem Himmel werden noch viele die grüne Pracht erleben. Die Nebentische sind schon reserviert: Zwei Ausflugsbusse kommen später, einer aus Kärnten und einer aus Niederösterreich. „Etwa 50 Prozent sind aber auswärtige Gäste“, schätzt Wenninger. „Vor allem Ungarn kommen gerne.“ Die Pandemie hat Wenninger kaum gespürt. Er bietet auch ein paar Zimmer an. „Die buchen sich von selber. Die meisten Besucher sind aber Tagesgäste.“
Bis zu 30 Zentimeter höherer Wasserstand pro Tag
Bis September werden die Seehof-Mitarbeiter nur wenig Zeit zum Verschnaufen haben. Schönwetter bedeutet: geöffnet. Von Mitte Mai bis Ende Juni zeigt sich der See von seiner schönsten Seite. „Wenn der Schnee schmilzt, steigt er am Tag bis zu 30 Zentimeter“, erklärt Wenninger. Insgesamt erhöht sich der Wasserstand auf bis zu elf Meter. In einem trockenen Herbst sind es im Vergleich nur zwei Meter. Je mehr Schnee im Winter auf dem Hochschwab liegt, desto größer wird der See im Frühling.
Anreise: Mit dem Auto ab Graz ca. 75 Minuten. Parkplatz-Gebühr: 6 Euro. Öffentlich ab Bahnhof Bruck/Mur - Bus 175 nach Tragöß-Oberort (bis 26. Oktober Mo-So); ab Ferienbeginn ist eine Haltestelle „Grüner See“ geplant.
Gastronomie: Gasthof Seehof, 0699/114 91 720; Hoamat-Kaffee, 0676/946 6562; im Ort: Gasthof zur Post, 03868/8203; Seestüberl Zenz, 03868/8410.
Sport: Schwimmen und Wassersport sind verboten, Infos zu den vielen Wanderwegen unter www.tragoess-gruenersee.at oder im Tourismusbüro: 03868/8330.
So verlockend der Gebirgssee auch an heißen Tagen aussieht: Schwimmen und Wassersport sind verboten. Am besten genießt man die Natur bei einer etwa einstündigen Rundwanderung. Einen Blick von oben gibt’s vom Kamplsteig am Fuße der Meßnerin entlang. Die dreistündige Rundwanderung führt auch durch die schöne Marienklamm.
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