Administrative Hilfsdienste und kürzere Studiendauer sollen den dramatischen Personalmangel richten. Aber ist das genug? Immerhin waren hunderte Stellen Anfang April in Niederösterreich vakant.
Erst Landärzte, dann Pfleger – und jetzt die Lehrer. Wieder einmal fehlt es akut an qualifiziertem Fachpersonal. Die Corona-Pandemie, aber auch weitere Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt wirkten sich auch auf die Schulen im Land aus. Wie berichtet, waren Anfang April rund 300 Stellen für Lehrer im Land vakant. Im Interview mit Ö1 nannte Bildungsdirektor Johann Heuras die Lage „dramatisch“.
Mehr Geld für Unterstützungspersonal
Das Unterrichtsministerium will Abhilfe schaffen und kündigte an, mehr Geld für Unterstützungspersonal in die Hand nehmen zu wollen. Dieses soll das Lehrpersonal bei administrativen Tätigkeiten entlasten. „Ein guter erster Schritt“, würdigt man das bei der Gewerkschaft. Wenn es denn diesmal tatsächlich umgesetzt wird. Den Kern des Problems – den Mangel an Lehrern – löst das aber freilich auch nicht.
Derzeit gibt es noch viele Hürden für Menschen, die ihre berufliche Erfahrung gerne im Klassenzimmer einbringen wollen.
Indra Collini, Landessprecherin der Neos
Teschl-Hofmeister will Studiendauer verkürzen
Deshalb sprach sich Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister nun dafür aus, die Studiendauer für neue Lehrer von sechs auf fünf Ausbildungsjahre zu verkürzen. Dadurch soll der Mangel an Pädagogen abgefedert, das weggefallene Jahr in Form von Fort- und Weiterbildungen neben dem Unterricht nachgeholt werden, „Der Bund ist jetzt dringend am Zug, tätig zu werden“, meint die Landesrätin. Erste Vorgespräche mit Minister Martin Polaschek gab es bereits.
Für Neos nicht genug
Nicht weit genug geht all das aber den Neos. Landessprecherin Indra Collini fordert darum noch tiefgreifendere Maßnahmen und will, dass beispielsweise auch der Quereinstieg für angehende Pädagogen erleichtert wird.
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