Kaiserschmarrn-Liebe

Der Schweizer Überflieger mit dem Tiroler Adler

Simon Ehammer avancierte beim Hypo Mehrkampfmeeting in Götzis mit großartigen Leistungen zum Publikumsliebling - zumal der 22-Jährige halber Österreicher ist.

(Bild: DIETMAR STIPLOVSEK / APA / picturedesk.com)

Während der Olympischen Winterspiele in Peking meldete die Schweizer Tageszeitung „Blick“ Anspruch auf Österreichs Snowboardcross-Champion Alessandro Hämmerle an, da er in der Schweiz aufgewachsen sei. „Izzi“ erteilte den Eidgenossen allerdings eine unmissverständliche Abfuhr. Nun könnte der „Länderkampf“ um einen Topathleten allerdings in die andere Richtung ausschlagen. Verantwortlich dafür: Zehnkampf-Überflieger Simon Ehammer. Denn der Appenzeller liebt nicht nur eine Steirerin und Kaiserschmarren, er hat sich sogar einen Tiroler Adler tätowieren lassen!

Was war das wieder für ein unglaubliches (Sport)fest in Götzis! Eines der ganz großen Highlights des heurigen Hypo Mehrkampf-Meetings: der unglaubliche Satz vom Schweizer Simon Ehammer auf 8,45 Meter im Weitsprung!

Eine Weite, die noch nie zuvor ein Mehrkämpfer in einem Zehnkampf erreicht hat. Eine Weite, die bei Olympia 2021 zu Gold im Spezial-Weitsprung gereicht hätte - wie bei den Spielen 2016, 2012 und 2008 übrigens auch. So verwundert es wenig, dass der 22-Jährige bei der WM in Eugene (USA) nicht im Zehnkampf, sondern im Weitsprung antreten und dort ein Wörtchen um den Titel mitreden will.

Das hätte er unter Umständen auch für Österreich machen können. Nicht, weil seine Freundin Tatjana Meklau - eine Hammerwerferin und Skicrosserin -, mit der er seit Dezember 2020 liiert ist, aus der Steiermark kommt. Sehr wohl aber, weil Papa Franz aus dem Tiroler Brixental stammt und Simon als Kleinkind ein halbes Jahr dort lebte. Seine Verbundenheit zu Österreich zeigt nicht nur seine Leibspeise: Kaiserschmarrn.

Der Sportsoldat hat sich sogar einen Tiroler Adler auf die linke Seite seines Brustkorbs tätowieren lassen (siehe Instagram-Video oben). Und: irgendwann - so verriet Simon der „Schweizer Illustrierten“ wolle er sich auch um die österreichische Staatsbürgerschaft bemühen. Vielleicht besteht also doch noch Hoffnung, dass Ehammer eines Tages unter rot-weiß-roter Fahne jubelt.