Der Giro d‘Italia ist Geschichte. Drei Wochen lang mit über 3500 Kilometern und 50.000 Höhenmetern ging es von Budapest nach Verona. Jai Hindley vom „Österreicher-Team“ Bora-hansgrohe krönte sich als erster Australier zum Gesamtsieger - „absolut verdient“, wie der Osttiroler Felix Gall betont, der auch schon Teamkollege von ihm war. Der 24-Jährige selbst hat seine erste dreiwöchige Rundfahrt bestritten und viel Lehrgeld bezahlt. Wir verlosen übrigens auch einen Startplatz für die traditionsreiche Dolomitenradrundfahrt oder wahlweise auch die SuperGiroDolomiti - inklusive Hotelübernachtung für 2 Personen und einem Meet & Greet mit Felix Gall!
50. Gesamtplatz für Felix Gall, vier Mal schaffte er es in die Top-20. Als beste Etappenplatzierung stand am Ende Rang elf zu Buche. „Es waren drei sehr harte Wochen. Leider waren wenige Tage dabei, wo ich mich richtig gut gefühlt habe, wo ich mein normales Level hätte abrufen können. Nach Problemen mit dem Gesäß musste ich immer wieder ums Überleben kämpfen. Ich ging ohne konkretes Ziel an den Start. Aber durch die starken Leistungen bei den Rundfahrten im Vorfeld habe ich mir schon mehr erwartet. Ich bin jetzt aber nicht enttäuscht. Für mich war es eine sehr gute Erfahrung, das bringt mich sicher weiter. Und jede erste dreiwöchige Rundfahrt ist ein Meilenstein für einen Radprofi“, erläutert Felix Gall vom Team AG2R-Citröen.
Mit dem neuen Giro-Gesamtsieger Jai Hindley verbrachte er auch eine gemeinsame Zeit beim Profiteam DSM: „Ich freue mich total für ihn. Er ist ein sehr angenehmer, bodenständiger Typ. Es war schön zu sehen, dass die Übermacht von Ineos gebrochen wurde. Bora-hansgrohe war die drei Wochen extrem stark.“
Wie alles begann - wer war sein großes Idol?
Jeder junge Kicker denkt sofort an Ronaldo oder Messi, wenn es um Vorbilder geht. Beim jungen Felix Gall, der damals noch ein Multitalent war, war es der Österreicher Bernhard Eisel, der ihn extrem motivierte. Der Steirer unterstützte Felix auch in seinen Anfangsjahren als Radfahrer. „Radprofis wie Eddy Merckx oder so bekam ich nie mit. Ich schaute erst so mit 14 Jahren etwas Radrennen. Bis zur Volksschule habe ich etwas Fußball gespielt, danach kamen die Sportarten Tennis und Triathlon. Natürlich fuhr ich ab dem Kindesalter auch mit den Skiern. Das Skifahren betrieb ich so bis zehn, dann wurde es meinen Eltern und mir zu teuer, ständig brauchte man fünf paar Skier“, erzählt Gall über seine Sportjugend.
Von Tennis, Fußball über Triathlon zum Radprofi
Danach stand Tennis auf seinem Speiseplan: „Ich habe so dreimal die Woche Tennis trainiert, aber irgendwie lief es nicht so richtig. Danach spielte ich extrem viel Fußball als Jugendlicher. Zufällig stieß ich dann auf Triathlon und das war so mit 14 Jahren meine erste Sportart, die ich halbwegs professionell betrieb. Ich habe so zwei Mal pro Tag trainiert und alles versucht, so professionell wie möglich zu sein. Das habe ich eineinhalb Jahre durchgezogen und war auch nicht schlecht. Dazwischen ging ich auch in die Sportschule nach Graz, wo es einen Triathlon-Schwerpunkt gab. Einige Male war ich bei den Staatsmeisterschaften unter den Top-5. Aber irgendwann wurde das Heimweh nach Osttirol doch zu groß und ich ging zurück.“ Felix wurde älter und seine Zielsetzungen verschoben sich. Obwohl ihm Triathlon extrem gefiel, merkte er so mit 15-16, dass ihm der Radsport sehr gut liegt.
Vom Rookie zum Weltmeister
Ziemlich spät entdeckte er dann die Liebe zum Radsport. Felix Gall startete als 17-Jähriger mit Hobby- und Bergrennen. Und schon ein Jahr später als Juniorenfahrer platzte der internationale Knoten: „Ich war in meinem ersten Jahr als Juniorenfahrer und durch gute Ergebnisse wurde ich zu den Weltmeisterschaften 2015 nach Richmond mitgenommen. Was dort passiert ist: Ich holte Gold im Straßenrennen, das erste WM-Gold für den heimischen Radsport. Das war schon was ganz besonderes.“ Spätestens dann begann der Radsport sein Leben zu prägen. Was bis heute nicht abgerissen ist ...
Der Radsport wird immer kompakter
Früher gab es viele Spezialisten: Bergfahrer, Sprinter, Zeitfahrer. „Heute vermischt sich alles. Die jungen Profis sind schon so komplett. Ein Pogacar mit 23 Jahren, der zwei Mal die Tour de France gewann, kann alles. Auch viele andere. Ich will in diesem Jahr erforschen, wo genau meine Stärken liegen. Generell bin ich ja ein guter Bergfahrer, der es mit seinen langen Beinen und eher zu viel Gewicht etwas schwerer hat als andere. Ich denke, dass ich noch zwei bis drei Kilogramm zu viel auf die Waage bringe. Aber ich habe in den letzten Monaten gesehen, dass ich ein sehr guter Puncher bin, der 20 Minuten bergauf richtig schnell fahren kann. Eine Grand Tour werde ich wohl nie gewinnen, aber bei kürzeren Rundfahrten und schweren Eintagesrennen sehe ich großes Potential.“
Was hat Peter Sagan mit Osttirol zu tun?
Wenn es um bekannte Namen im Radsport geht, spielt natürlich auch noch der Slowake Peter Sagan eine Rolle. Er schaffte es als einziger Radprofi, drei Mal hintereinander Weltmeister zu werden. „Peter ist natürlich ein großes Vorbild. Und es taugt mir voll, dass er bei uns in Osttirol auch einen tollen Bike-Trail hat“, erklärt Felix. Und zwar im Bikepark Lienz in Osttirol. Erst 2017 gegründet, ist der Bikepark vor den Toren der mittelalterlichen Stadt einer der jüngsten Bikeparks Europas und gilt immer noch als Geheimtipp für alle, die feinste Bike-Action abseits der großen Besucherströme suchen. Neben seinen zwölf Kilometern.
Ganz besonders ist dabei der Peter Sagan Trail, wie Tourismuschef Franz Theurl erklärt: „Der Peter Sagan Trail ist so besonders, weil der wirklich für jeden was dabei hat und super viel Abwechslung mit sich bring! Und das wenige Gehminuten weg von Lienz. Dort kann man entweder gemütlich von oben bis unten durchrollen oder auch Vollgas mit ordentlichen Jumps, Sidehits und Potential für diverse Gaps und Tricks. Die Trailbauer haben sich da echt kreativ verwirklicht, was den Trail super verspielt macht. Die Mittelsektion “Welcome to the Jungle„, die komplett handgebaut und natürlich ist, macht das ganze zwischendrin noch super abwechslungsreich!“ So ist es kein Wunder, dass der Peter Sagan Trail dieses Jahr die Auszeichnung als beste Freeride-Strecke in ganz Tirol erhielt!
Startplatz für Österreich ältesten Radmarathon gewinnen
Mit krone.at haben Sie jetzt auch die Chance, selbst in Osttirol ihr Fahrrad-Können unter Beweis zu stellen.Wir verlosen einen Startplatz für den ältesten Radmarathon Österreichs, der Dolomitenrundfahrt, oder wahlweise die noch herausforderndere SuperGiroDolomiti am 12. Juni 2022.
Die Strecke führt durch die umweltfreundlichste Region Europas und kann vom Flair nicht mehr so leicht getoppt werden. Tausende begeisterte Zuschauer säumen den Straßenrand, Musikkapellen spielen in den Dörfern zur Erheiterung und Motivation der Radsportler auf! Aber auch die eindrucksvolle Naturlandschaft lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen. Der große Applaus für jeden Teilnehmer im Ziel in der Lienzer Altstadt und ein unvergessliches Radsporterlebnis zählen zu den bleibenden Eindrücken!
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Das Gewinnspiel ist beendet!
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