Nachhaltiger Strom war schon immer eine Kärntner Spezialität. Die Kraft unserer Flüsse wird schon seit fast 100 Jahren für die Stromerzeugung genutzt und auch die Solarenergie machte Anfang der 90er ihre ersten Schritte in Kärnten. Nur bei der Windkraft hinkte Kärnten längere Zeit hinterher.
„Die heutige Errichtung des ersten Windrades auf der Soboth ist das Ergebnis von zehn Jahren harter Arbeit“, erzählt Markus König stolz. Er leitet die Projektentwicklung der ECOwind, die den Windpark auf der Steinberger Alpe und Soboth errichtet hat. „Bis zum Herbst werden alle acht Windräder fertig installiert und ausgiebig getestet sein - dann beginnt endlich die Stromproduktion.“
Bei den Windkraftanlagen hat ECOwind sich für die dänische Firma Vestas Wind Systems entschieden. „Für den Windpark passen die Anlagen perfekt“, bestätigt der ECOwind Projektleiter Bastian Kaschuba. „Insgesamt kann mit den acht Windrädern Strom für 18.000 Haushalte erzeugt werden. Das erspart jährlich den CO²-Austoß von 11.000 Autos.“
Aufwendige Konstruktion
Bis die Anlagen fertig errichtet sind und übergeben werden, liegt die volle Verantwortung aber noch bei Vestas selbst. „Wenn so ein Rotor, der fast 15 Tonnen wiegt, erst auf einer Forststraße zwischen Bäumen durchmaneuvriert wird und dann durch den Nebel zur Gondel von einem Kran gehoben wird, dann ist das schon ein bisschen spannend“, lacht die Vestas Projektleiterin Daniela Dolkowski. „Aber hier sind alles routinierte Profis, die ihre Arbeit fast wie im Schlaf beherrschen.“
Unterstützung durch Franz Dorner
All das gesammelte Know-how muss aber auch erst auf die Straße beziehungsweise den Waldboden gebracht werden. Dafür hat man sich die Unterstützung aus der Region geholt. „Vor gut sieben Jahren hab ich begonnen, mit den Grundbesitzern hier zu reden und habe sie bei den Pachtverträgen beraten“, erzählt Franz Dorner, der seinen eigenen Agrarbetrieb auch schon lange mit nachhaltiger Energie betreibt. „Derzeit erzeugt unsere Solaranlage mit 300.000 kWh das Dreifache unseres Bedarfs, und im Sommer kommen noch einmal 500.000 kWh dazu“, berichtet er stolz. „Aber in Kärnten muss sich bei grüner Energie noch viel mehr tun und auch die Politik muss mitziehen.“
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