Bandenmäßiger Betrug?
Erst Torte auf „Mona Lisa“, jetzt Kunstkrimi
Angriff auf das berühmteste Lächeln der Welt: Im Pariser Louvre hat ein Besucher die „Mona Lisa“ mit einer Torte beworfen. Unterdessen wurde der frühere Direktor des Museums festgenommen - ein neuer Kunstkrimi.
Der Raum mit der „Mona Lisa“ darin war voll mit Besuchern, als ein als Frau verkleideter Mann mit Perücke plötzlich aus seinem Rollstuhl aufstand und das Bild mit einer Torte bewarf. Das Werk von Leonardo da Vinci blieb dank des schützenden Glases davor unbeschadet.
Der Mann will seine Aktion als Aufruf zum Umweltschutz verstanden wissen. Er rief: „Es gibt Menschen, die unsere Erde zerstören. Künstler, denkt an die Erde. Deswegen habe ich das hier gemacht. Denkt an den Planeten.“
Ermittlungen gegen früheren Direktor
Die Museumsleitung will sich nicht zum Vorfall äußern. Dabei kommt die Ablenkung gerade recht: Die französische Justiz hat ein Ermittlungsverfahren gegen den früheren Direktor des Louvre eingeleitet. Der Verdacht gegen Jean-Luc Martinez lautet Beihilfe zu bandenmäßigem Betrug und Verschleierung der Herkunft von unrechtmäßig erworbenen Gütern. Konkret geht es um fünf Güter, die der Louvre Abu Dhabi einst erstanden hat - darunter eine Steintafel mit dem Siegel des altägyptischen Pharaos Tutanchamun.
Die Stücke seien von fragwürdiger Herkunft, so die Polizei. Martinez und andere hätten die Augen vor falschen Herkunftszertifikaten verschlossen und den Kauf um 15 Millionen Euro genehmigt.
„Mona Lisa“ ein beliebtes Ziel
Es ist übrigens nicht der erste Anschlag auf die „Mona Lisa“. 2009 bewarf ein Besucher das Gemälde mit einer Teetasse, die an der Glasvitrine zerschellte. 1974 wurde es in Tokio mit roter Farbe besprüht. 1956 erlitt es durch Säure und einen Stein leichte Schäden. 1911 wurde das Bild sogar einmal gestohlen. Die „Mona Lisa“ tauchte erst zwei Jahre später wieder auf, als der Dieb das Bild einem Antiquitätenhändler in Florenz verkaufen wollte.
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