Jeder zehnte E-Bike- oder E-Scooter-Besitzer in Österreich ist schon einmal von einem Diebstahl betroffen gewesen, wie aus einer aktuellen Befragung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) hervorgeht. Das entspricht hochgerechnet rund 93.000 E-Bike- und 10.000 E-Scooter-Besitzern. Die Beliebtheit der E-Bikes erkläre sich durch den Preis, Täter suchten teure Geräte.
Von Jänner 2022 bis April 2022 wurden rund 5000 Fahrräder, 500 E-Bikes und 400 E-Scooter als gestohlen gemeldet. Österreichweit gibt es laut den Angaben insgesamt rund 900.000 E-Bikes und 210.000 E-Scooter. Der durchschnittliche Verkaufspreis pro E-Bike liegt bei 3400 Euro, ein nicht motorisiertes Fahrrad hingegen kostet durchschnittlich 1300 Euro, ein E-Scooter etwa 400 Euro, geht aus den Zahlen des Verbands der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs vom Vorjahr hervor. Durch den hohen Preis ziehen E-Bikes naturgemäß auch Kriminelle an, warnte der KFV.
Seit 2008 ist die Zahl gemeldeter Fahrraddiebstähle inklusive nicht motorisierte Fahrzeuge um knapp 28 Prozent gesunken, allerdings sind Diebstähle in Kellerabteilen, Fahrradräumen und Wohnhausanlagen gestiegen. Mit 36 Prozent werden Fahrzeuge im öffentlichen Raum am häufigsten gestohlen, besonders bei Bahnhöfen.
Als Maßnahmen zur Diebstahlsicherung gelten robuste Schlösser, GPS-Tracker, sichere Fahrradabstellanlagen und das Fahrzeug nicht in schlecht einsehbaren Bereichen abzustellen. „Über 50 Prozent der gemeldeten Tatorte sind nicht öffentlich zugänglich“, warnte Chefinspektor Peter Seidl vom Bundeskriminalamt.
Zusätzlich kann der Fahrradpass verwendet werden. Dieser hilft zwar nicht gegen Diebstähle, erleichtert aber das Wiederfinden der Fahrzeuge mittels der Aufzeichnung von unter anderem Registrierungs-, Codierungs- und Akku-Nummer. Das fehlende Wissen über genaue Nummern und Angaben zum Fahrrad oder Scooter erschwert die Suche laut KFV jedoch und führt zu einer Aufklärungsquote von nur sieben bis zehn Prozent.
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