Ortschef verzweifelt

„Fast täglich irren Flüchtlinge in Gemeinde umher“

Burgenland
01.06.2022 05:57

Mit den Temperaturen steigt ebenso die Zahl der Aufgriffe im Land. Viele Bürger reagieren verunsichert. Von den Grenzgemeinden werden Demos angekündigt, um die Verantwortlichen „wachzurütteln“.

Der Zustrom an Flüchtlingen nimmt kein Ende. Tag für Tag werden sie immer mehr. Soldaten und Polizisten haben alle Hände voll zu tun. Besonders betroffen ist der Bezirk Oberpullendorf. Dort wurden in diesem Jahr bereits 5580 Flüchtlinge aufgegriffen.

Über 5000 Migranten
5034 Afghanen, Syrer, Marokkaner & Co. waren es im Bezirk Neusiedl am See, die in eine Erstaufnahmestelle gebracht und betreut werden mussten. Im Vergleich dazu ist laut den Einsatzkräften das Ausmaß der Migrationsbewegungen in den Bezirken Eisenstadt mit 493 Grenzgängern, Oberwart (464), Güssing (332), Mattersburg (173) und Jennersdorf (7) zumindest überschaubar.

Wieder sind zahlreiche Aufgriffe zu beklagen. (Bild: Schulter Christian)
Wieder sind zahlreiche Aufgriffe zu beklagen.

113 weitere Aufgriffe wurden innerhalb von 24 Stunden allein im Bezirk Oberpullendorf gemeldet. Angesichts der Zuwächse werden rasch Maßnahmen gefordert. In einer „Krone“-Umfrage via Internet sprachen sich 72 Prozent der Teilnehmer für Verschärfungen in der Flüchtlingspolitik aus. Nur 28 Prozent finden, dass die derzeitige Situation in Ordnung sei und nicht verbessert werden müsse. Angespannt ist die Stimmung vor allem in den grenznahen Gemeinden.

Keine Hilfe
Wie berichtet, hatte der bisherige Bürgermeister von Nikitsch, Johann Balogh, das Innenministerium um Unterstützung gebeten, bislang aber keine Antwort erhalten: „Wir sind am Limit. Fast jeden Tag irren Flüchtlinge durch unsere Gemeinde und müssen aufgegriffen werden. Das macht vielen Bewohnern zu schaffen.“

Zitat Icon

Wie lange will die Bundespolitik dabei noch zusehen?

Johann Balogh

Heftige Kritik ist aus Deutschkreutz zu hören. Erneut wurden Dutzende Aufgriffe vermerkt. „Wir können diesem unkontrollierten Zustrom kaum noch Herr werden“, heißt es aus der Gemeinde. Einen Schritt weiter geht der frühere Bürgermeister, Manfred Kölly. Er sieht dringenden Handlungsbedarf bei den Behörden. „Wenn die Bundespolitik weiterhin tatenlos bleibt, werden bald Demonstrationen stattfinden, um die Verantwortlichen wachzurütteln“, kündigt Kölly an. Vorgespräche über Protestmärsche an der Grenze seien bereits im Gang.

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