Prozess um Terror

IS-Prozess: Jung, dumm – aber höchst gefährlich

„Alles im Zeichen der terroristischen Vereinigung!“, beschreibt die Staatsanwältin die Handlungen der vier Angeklagten. Sie sollen den Islamischen Staat unterstützt haben. Jetzt sitzen sie auf der Anklagebank im Wiener Landesgericht.

Maskiert und in voller Montur füllen zahlreiche Justizwachen den Gerichtssaal. Ein Terrorprozess rund um die radikalislamische Terror-Miliz Islamischer Staat beginnt in Wien. Im Fokus steht diesmal die Rekrutierung von IS-Kämpfern. Einer der vier Beschuldigten ist der ehemalige „Hassprediger“ Mirsad O. Das ist bereits sein dritter Terrorprozess. Laut Staatsanwältin soll er sich vor Jahren selbst radikalisiert haben und verbreitete seine zerstörerische Haltung in ganz Europa.

Wien als „Drehscheibe“
Doch damit nicht genug: Er soll junge Menschen logistisch unterstützt haben, nach Syrien zu reisen und sich dem IS anzuschließen. „Wien wurde zur Drehscheibe für junge Muslime aus ganz Europa“, so die Staatsanwältin weiter. Die psychische Bestärkung, die Reise nach Syrien anzutreten, bekamen Radikalisierte von einem ebenfalls angeklagten Österreicher (27). „Nur wegen solcher Aktionen hat der IS seine Macht“, betont die Anklägerin.

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Junge Menschen wurden durch Predigten beeinflusst. Er war einer davon, jung und dumm.

Nikolas Rast, Verteidiger

20.000 Euro Spenden für Terror
Bei der Rekrutierung war aber noch nicht Schluss: Unter dem Deckmantel, Spenden für Kriegshilfe sammeln zu wollen, kamen 20.000 Euro zusammen - für den Terror. Ein Bosnier (35) soll dabei als Auktionator mitgewirkt haben. Sein Verteidiger Nikolas Rast erklärt: „Junge Menschen wurden durch Predigten beeinflusst. Er war einer davon, jung und dumm.“

Deradikalisierung im Gefängnis
Auch ein Afghane (43) muss sich vor Gericht verantworten - wegen Hasstiraden und Rekrutierung. Er bestreitet das. Mirsad O. bekennt sich schuldig. Seine derzeitige Haftstrafe helfe ihm, sich zu „deradikalisieren“. Er habe jetzt sogar einen katholischen Seelsorger. Ein Urteil soll es frühestens am 23. Juni geben.

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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