Heute sinken in Bayern die Spritpreise - und gespannt schauen Tankstellenbetreiber auch im Innviertel, also auf der anderen Seite der Grenze, wohin die Kunden fahren.
„Beim Treibstoff und bei den Nahrungsmitteln sind die Kunden beinhart. Beim Sprit tolerieren sie, wenn überhaupt, fünf Cent Unterschied pro Liter“, schaut in Handenberg der Eni-Tankstellen-Betreiber Bernhard Mitterbauer heute mit Argusaugen über die Grenze nach Bayern. Denn in Deutschland gilt ab heute der Tankrabatt und der macht „drüben“ Diesel um 14 und Benzin um 30 Cent pro Liter billiger. „Damit werden sich die Preise auf etwa gleichem Niveau finden, und der Tanktourismus wird weniger werden“, hofft Viktor Bickert auf der anderen Seite des Inns, wo er in Tutting eine Shell-Tankstelle betreibt, auf mehr Geschäft. Denn bis heute fuhren die Bayern ins Innviertel oder Mühlviertel, weil der Sprit dort deutlich billiger ist beziehungsweise war.
„Wir warten, was wirklich passiert“
„Wir warten, was wirklich passiert“, sagen Tankstellenbetreiber „enta“ und „drenta“ des Inns. Beim ÖAMTC in Linz geht man davon aus, dass sich das Pendeln zu Zapfsäule in Oberösterreich zumindest fürs kommende Monat nicht lohnen wird – egal in welche Richtung. Denn auch in Tschechien ist Sprit etwas teurer als im Mühlviertel. Hier gibt’s ab heute auch eine Reduzierung der Verbrauchsteuer auf Treibstoff, aber die fällt mit 0,07 Euro je Liter eher mager aus, und damit sollten die Preise sich auf ähnlichem Niveau einpendeln.
Teuerung durch CO2-Steuer
Preisreduktionen in Bayern und Tschechien sind mit drei Monaten begrenzt, ab 1. Juli könnte sich der Tanktourismus hierher verlagern. Dann ist die CO2-Steuer in Österreich geplant und die macht Sprit teurer. „Wir hatten eine solche Situation schon 1984, da fuhren alle rüber“, erinnert sich Bernhard Mitterbauer, dessen Familie die Tankstelle samt Nahversorger seit 1961 in Handenberg betreibt: „Das wäre eine Katastrophe.“
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