Mangel an Fachkräften

Lehrlinge gesucht: Firmen buhlen um den Nachwuchs

Tirol
01.06.2022 17:00

Der Fachkräftemangel wächst. Was sinkt, ist die Zahl der Lehrlinge. Das Griss um den Nachwuchs ist groß. Bei 156 Lehrberufen in Tirol ist es für Schüler jedoch nicht einfach, das Richtige zu finden. 

Mittelschülerin Verena aus Völs hat klare Vorstellungen von ihrer Zukunft. „Ich möchte Elektrotechnikerin werden“, sagt die 14-Jährige und steuert auf den Informationsstand einer großen Elektrofirma zu. Auch Verenas Schulkollege Tobias (13) muss nicht lange überlegen: „Schlosser oder Tischler – auf jeden Fall will ich ein Handwerk erlernen.“

Zahl der Lehrlinge zuletzt auf 9900 zurückgegangen
Verena und Tobias sind Ausnahmen. Die meisten Kinder und Jugendlichen sind noch Suchende. Und sie haben die Qual der Wahl. 156 verschiedene Lehrberufe werden laut Wirtschaftskammer in Tirol angeboten. Damit sich der Nachwuchs ein Bild davon machen kann, präsentieren bis Donnerstag 29 Firmen ihre Ausbildungsschwerpunkte in der Wirtschaftskammer in Innsbruck.

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In allen Bereichen ist es schwierig geworden, Lehrlinge zu finden. Vom Tourismus bis zum Handel, vom Gewerbe bis zur Industrie.

Fachkräftekoordinator David Narr

Vorbei sind die Zeiten, in denen Firmenchefs die Qual der Wahl hatten. „In allen Bereichen ist es schwierig geworden, Lehrlinge zu finden. Vom Tourismus bis zum Handel, vom Gewerbe bis zur Industrie“, beschreibt Fachkräftekoordinator David Narr die neue Realität. Rund 9900 Lehrlinge gibt es aktuell im Land. Im Jahr 2019 waren es noch mehr als 10.800.

„Wir orten wieder ein wachsendes Interesse“
Die Gründe sind bekannt: sinkende Geburtenzahlen und der Trend zu weiterführenden Schulen setzen dem Konzept Lehre zu. Doch Narr sieht Licht am Horizont: „Wir orten wieder wachsendes Interesse an einer praktischen Berufsausbildung.“ Als Beleg nennt der Fachkräftekoordinator die Zahl der Jugendlichen im ersten Lehrjahr: „Die ist auf 3000 gestiegen.“ Auch die Lehre nach der Matura und die Lehre mit Matura würden sich wachsender Beliebtheit erfreuen, betont der Fachmann: „Mehr als 700 Tiroler Maturanten haben wir als Lehrlinge im System, 500 Lehrlinge, die parallel die Matura absolvieren.“

Ausbildung zum Influencer im Lehrberuf integriert
Die meisten Lehrberufe haben sich über die Jahrzehnte stark verändert. Narr nennt das Beispiel Einzelhandelsfachkraft: „Heute gibt es in der Ausbildung viele verschiedene Schwerpunkte.“ Und ständig kommen neue dazu. Schon bald soll das Spezialmodul Influencer-Management Teil der Lehre werden. Damit dürfte sich ein Traum vieler Jugendlicher erfüllen.

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