Viele hören auf

Zum Weltmilchtag gibt es Sorgen für die Bauern

Steiermark
01.06.2022 09:48

Heute ist der Weltmilch- und der Weltbauerntag - und so heftig wie aktuell sind wohl kaum zuvor Probleme auf steirische Landwirte hereingeprasselt. Preisexplosionen, Begehrlichkeiten - und die Kunden sparen spürbar ein.

Erstmals ist die Zahl der steirischen Milchbauern unter die magische Grenze von 4000 gerutscht. Um gleich ein Drittel ist das weniger als noch im Jahr 2010. Und es könnten noch mehr werden, vor allem im Berggebiet - damit rechnen Experten.

Der Kunde spürt davon vorerst nichts, denn die Zahl der Kühe ist, verteilt eben auf weniger Betriebe, hoch wie immer. „Wir werden auch genug Milch haben, um die Bevölkerung zu versorgen“, beteuern Granden wie Jakob Karner (Obersteirische Molkerei), Johann Loibner (Berglandmilch) und Andreas Radlingmaier (Ennstal-Milch).

Düstere Fakten zum Weltmilchtag

Obwohl der Milcherlös sich für den einzelnen Bauern erhöht hat (48 Cent pro Kilo), stünde dieses Mini-Plus in keiner Relation zu den Preisexplosionen: „Gas ist neunmal so teuer wie vor einem Jahr, Strom kostet das Vierfache“, so Loibner. Immense Summen. Dazu kommen immer mehr Begehrlichkeiten vor allem im Bezug auf Tierwohl, das Konsumenten wie auch Lebensmittelanbieter verstärkt haben wollen. Kammerchef Franz Titschenbacher: „Das kostet immens viel, zum Nulltarif kann es das nicht geben.“

Ein Ende der Preisexplosionen sei nicht in Sicht - jedoch eines der Preissteigerungen, etwa bei Butter. Schon jetzt merke man, dass jeder zehnte Kunde plötzlich nicht mehr zum Premium-, sondern zum günstigeren Segment greife!

(Bild: ©Roland - stock.adobe.com)

„Ich mach mir schon Sorgen um die Zukunft“, sagt auch Vinzenz Stern, prämierter Käsemeister und Milchbauer aus Graz-Umgebung. „Vor allem wenn wirklich das Gas abgedreht wird. Ohne das gibt es weder Dünger noch können Molkereien arbeiten, da haben wir einen Totalkollaps.“

Der vor allem für seinen Camembert berühmte Landwirt, der schon die höchsten Preise abgesahnt hat, macht auch nicht weiter wie bisher: „Ich denke, dass unsere Zukunft sowie die jedes einzelnen Bauernhofes in der Autonomie liegt. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, autark zu werden, bei Energie genauso wie beim Wasser. Der gute, alte Kreislauf, den es früher in jedem Bauernhof gab, der wird aus der aktuellen Not heraus sicher wieder modern.“

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