Die Finanz-Misere des Tiroler Traditionsklubs FC Wacker Innsbruck ist eine ganz besondere Farce! Dienstagnachmittag reichte Vorstandsmitglied Niklas Sattler für die GmbH (Profiabteilung) Insolvenz an. Eine Selbst-Anzeige, um den Spielern zuvorzukommen - ein Versuch, dem Vorwurf der Verschleppung auszukommen. Mittwochmittag wies das Landesgericht Innsbruck den Konkurs-Antrag zurück. Was es damit auf sich hat ...
Wenige Stunden nach der Kunde von Klubseite meldete sich der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) zu Wort. Das Einlangen des Insolvenzeröffnungsantrags vor Gericht wurde bestätigt. Jedoch prüfe das Insolvenzgericht nun die Zulässigkeit, da die Legitimation des Antragstellers nicht ausreichend bescheinigt sei, hieß es in einer KSV-Mitteilung. Hintergrund ist, dass die Wacker-GmbH nach dem Rückzug von Vorstandsmitglied Thomas Kerle derzeit ohne nominellen Geschäftsführer und damit Vertreter agiert.
Präsident Radi unterschrieb nicht
Der Verein als Hauptgesellschafter brachte demnach den Antrag ein. „Laut dem Vereinsregister vertritt der Präsident (Kevin Radi, Anm.) den Verein FC Wacker Innsbruck nach außen. Dem Vereinsregisterauszug ist weiter zu entnehmen, dass Schriftstücke vom Präsidenten und einem weiteren Vorstandsmitglied zu unterfertigen sind. Der Insolvenzeröffnungsantrag wurde lediglich vom Vorstand des Vereins FC Wacker Innsbruck unterschrieben, nicht jedoch von dessen Präsidenten“, meinte Klaus Schaller, Regionalleiter West des KSV.
Das Landesgericht Innsbruck habe nun zu prüfen, ob nach den Vereinsstatuten der Vorstand überhaupt für den Verein FC Wacker Innsbruck alleine derartige Anträge bei Gericht rechtsgültig stellen kann. Deshalb werde das Landesgericht den Insolvenzeröffnungsantrag zur Klärung dieser Frage zurücksenden. Nach Einlangen einer Bescheinigung vonseiten des Vereins oder nach Ablauf der vom Gericht gesetzten Frist werde der Insolvenzrichter eine Entscheidung treffen, ob der eingelangte Insolvenzeröffnungsantrag überhaupt zu einer Verfahrenseröffnung bei der Wacker GmbH führen kann.
Wird Radi am 29. Juni abgewählt?
Und nun? Radi setzt nach wie vor auf die berühmt-berüchtigte „Kienle-Kohle“. Die drei Millionen Euro sollen vom Gericht (warum?) freigegeben worden sein. Sobald das Geld auf dem Konto von Kernmitglied BlockRock Gmbh (warum eigentlich dort?) eingetroffen ist, will der Präsident die Misere öffentlich aufklären. Für den 29. Juni ist eine Generalversammlung angesetzt worden, in der Radi abgewählt werden soll. Wenn’s den Klub (970.000 Euro Schulden) da noch gibt.
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