Traum vom Eigenheim
Fertighaus vs. Massivbauweise im Direktvergleich
Mit Blick auf die ständig steigenden Mieten in Österreich hegen immer mehr Österreicherinnen und Österreicher den Traum vom Eigenheim. In den eigenen vier Wänden, so die Vorstellung, soll dann alles nach den ganz persönlichen Vorstellungen eingerichtet werden. Doch bevor es so weit kommt, braucht es ein Grundstück. Und es gilt die Frage zu beantworten, welche Form der Bauweise zu einem passt. Auch müssen sich die angehenden Bauherren Gedanken darüber machen, welches Budget für dieses Vorhaben möglich ist bereitzustellen. Der folgende Beitrag liefert hilfreiche Tipps und Informationen zum Unterschied zwischen einem Fertig- und einem Massivhaus und erklärt auch, was diese Entscheidung für die Kosten, das Raumklima und die Bauzeit bedeuten könnte.
Der allererste Schritt: ein Grundstück muss her
Bevor der Traum vom Haus geträumt werden kann, ist es wichtig, die Basis zu finden: das Grundstück. Ohne Baugrund ist keine weitere Planung möglich. Wichtig ist in diesem Zusammenhang diese Faustregel: Je größer das Ballungsgebiet, desto schwieriger wird die Grundstücksuche. Wer eher in die ländliche Region gehen möchte, hat meist noch bessere Chancen.
Auch gilt es bereits bei der Suche des Grundstücks auf das Budget zu achten. In jeder Stadt oder Gemeinde können ausgewiesene Bauflächen angefragt werden, welche zum Verkauf stehen. Meist wird dann der Quadratmeterpreis angegeben. Aber Achtung: Es könnten noch zusätzliche Kosten entstehen, zum Beispiel durch Vermessungs- und Erschließungsarbeiten.
Fertighaus oder Massivhaus? Das unterscheidet die beiden Varianten
Wer Baugrund hat, kann in die weitere Planung einsteigen. Jetzt steht auch schon die nächste Entscheidung an: Wer sich für ein Fertigteilhaus interessiert, kann bei Anbietern, wie beispielsweise bei Haas-Fertigbau, verschiedene Musterhäuser ansehen und begehen. In Musterhausausstellungen stehen Fertighäuser in verschiedenen Varianten zur Ansicht bereit, das hilft bei der Entscheidungsfindung, denn wer bei der Wahl von bloßen Planzeichnungen aufsehen kann, tut sich meist deutlich leichter.
Fertighäuser werden in speziellen Produktionswerkstätten in Einzelteilen hergestellt. Von der Planung bis zur Aufstellung am endgültigen Standort vergehen hier oftmals nur ca. vier bis sechs Monate. Zusammen mit dem Dachstuhl ist das Haus in wenigen Tagen aufgestellt und es kann mit dem Innenausbau begonnen werden, der meist nur wenige Monate dauert. Da alles von einem Anbieter stammt, ist hier ein direkter Ansprechpartner in allen Belangen gegeben. Die Kosten sind hier gut abzuschätzen, da ein Vertrag im Vorfeld eine Auflistung aller Posten bietet.
Wer selbst Hand anlegen möchte, kann beim Fertighaus gewisse Posten herausstreichen lassen, die in Eigenregie ausgeführt werden können. Durch die Eigenleistung können Kosten gespart und das Budget geschont werden. Auch eine gute Umweltbilanz und die Energiesparweise sprechen für Fertigteilhäuser, die meist in verschiedensten Varianten in modernen Architekturstilen geplant werden können.
Das Massivhaus ist und bleibt der Klassiker in der Hausbauriege. Auch hier gibt es natürlich verschiedene Varianten vom Holz- bis zum Ziegelbau. Bei Massivhäusern ist der sehr gute Brandschutz eine nicht zu unterschätzende Grundlage. Auch das Raumklima ist durch die Ziegel mit aufgezogenem Putz und die dadurch entstehende Dämmung zu jeder Saison angenehm. Die Bauzeit eines Massivhauses ist jedoch länger als beim Fertighaus. Von der Planung bis zum Einzug wird das Haus durch viele Hände gehen. Für jeden weiteren Arbeitsschritt ist ein „neuer“ Handwerker zuständig.
Planungsbüros können bei der Auswahl der Betriebe helfen, Bauträger könnten die komplette Abwicklung managen - beides kostet allerdings seinen Preis. Auch beim Massivbau können Kosten gespart werden, wenn einzelne Bauschritte in Eigenleistung übernommen werden. Es wird allerdings keinerlei Haftung seitens der Baufirma übernommen. Bei Massivhäusern kann durch die flexible Bauweise jederzeit eine Grundrissänderung oder ein Umbau vorgenommen werden, was später durchaus von Vorteil sein kann.
Diese Punkte gilt es bei der Entscheidung für ein Fertig- oder Massivhaus zu kennen, abzuwägen und zu berücksichtigen:
| Massivhaus | Fertighaus |
Material | je nach Hausart: Beton, Stein oder Holz | Ziegel, Beton, Leichtbeton |
Kosten | höhere Kosten beim Bauen, jedoch auch höherer Wiederverkaufswert | günstiger, kein hoher Wiederverkaufswert |
Bauzeit | längere Bauzeit, weil Trocknungszeiten einzuhalten sind | schnell aufgestellt und zügiger Innenausbau |
Raumklima | tolles Raumklima, sehr guter Brandschutz | trockenes Raumklima |
Planbarkeit/ Flexibilität | Der Grundriss ist frei planbar, kann nachträglich immer noch verändert werden. | Eingeschränkt in Materialauswahl und Planung, keine nachträgliche Grundrissänderung möglich |
Der Traum vom Eigenheim - eine Entscheidung fürs Leben
Da der Traum vom Eigenheim dieser Tage immer teurer wird, rückt er für viele in weite Ferne und für jene, die das Wagnis eingehen, ist es recht sicher, dass dieses Abenteuer nur einmal im Leben passiert. Aus diesem Grund sollte die Entscheidung nicht vorschnell getroffen werden. Wer keine Möglichkeit hat, sich Baugrund und den dazugehörigen Neubau zu leisten, kann sich vielleicht den Traum noch anderweitig erfüllen. Leerstand ist gerade in ländlichen Regionen ein aufkommendes Problem.
Wer ländliche Regionen schätzt, von Gartenarbeit nicht zurückschreckt, kann es auf diese Art versuchen - sich quasi auf Umwegen - den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Viele Häuser warten oftmals nur darauf, wieder bewohnt zu werden. Auch hier sind richtige Juwelen dabei, die vielleicht günstiger sind als ein Neubau und durchaus Potenzial besitzen. Es ist durchaus möglich, ein bereits bestehendes Gebäude nach eigenen Wünschen so zu gestalten, dass es Gemütlichkeit und Esprit versprüht. So kann aus einem verlassenen Haus vielleicht doch noch der ganz große Lebenstraum werden.
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