Jahrelang wurde den Opfern nicht geglaubt: Ein Klagenfurter Kindergärtner hortete nicht nur 120.000 Kinderpornos, sondern vergriff sich auch an zwei kleinen Mädchen!
Dieser Fall ist ein Skandal, der so nie hätte passieren dürfen. Da gibt es für die involvierten Behörden in Kärnten nichts zu beschönigen. Aber der Reihe nach ...
2015 werden bei der Justiz erstmals Pädophilie-Vorwürfe gegen einen Klagenfurter dokumentiert. Der Mann arbeitet als Kindergärtner in einem städtischen Betrieb. Die Ermittlungen verlaufen allerdings ergebnislos, das Verfahren wird eingestellt. Er betreut weiter Kleinkinder, bietet seine Dienste als erfahrener Babysitter auch online an. Drei Jahre später stoßen Kinderporno-Fahnder im Internet abermals auf die Spur der männlichen Nanny.
Kindergärtner und Familienvater
Aufgrund der Vielzahl an Dateien wird der damals 34-Jährige festgenommen. Beim ersten Prozess erhält der Familienvater ein Jahr Haft und ein Berufsverbot. Nur Monate später wird er erneut angeklagt - wegen weiterer 120.000 abscheulicher Bilder. Die Strafe wird im Mai 2019 auf 18 Monate unbedingt erhöht, zusätzlich soll der Ex-Kinderbetreuer in eine psychiatrische Anstalt, da Gerichtsgutachter Walter Wagner eine Gefährlichkeitsprognose erstellt und sogenannte „Hands on“-Delikte befürchtet. Sprich: Kinder sind in Gefahr!
Auch die eigene Tochter packt aus und beschuldigt den Vater, sie über Jahre hinweg geschändet zu haben - für perverse Fotos und ebensolche Aufnahmen mit fremden Männern. Dem Kind wird trotz ausführlicher Schilderungen nicht geglaubt.
Fotos und Videos überführten Kinderschänder
Dafür wird der mutmaßliche Kinderschänder bereits am 10. März 2020 aus nicht nachvollziehbaren Gründen wieder aus dem Vollzug entlassen. Im August 2021 gibt es allerdings neue Verdachtsmomente gegen ihn. Bei einer Hausdurchsuchung beschlagnahmen Polizisten wieder belastendes Material - Fotos und Videos, die nun auch den schweren sexuellen Missbrauch an der eigenen Tochter und einer Freundin bestätigen.
„Wir haben Anklage wegen schweren sexuellen Missbrauchs an zwei Opfern eingebracht“, bestätigt Markus Kitz als Sprecher der Klagenfurter Staatsanwaltschaft. „Der Angeklagte hat sich letztlich geständig verantwortet.“ Der Prozess findet bereits Ende Juni unter Richter Gernot Kugi statt.
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