Lange gewartet haben Tirols Lebensmittelhändler und die heimischen Pendler auf das Ende der FFP2-Maskenpflicht. Seit Mittwoch darf man Öffis und Supermärkte nun wieder ohne Maske betreten. Die „Tiroler Krone“ hat sich bei den Betroffenen umgehört, was sie davon halten.
„Ohne Maske ist das mit dem freundlichen Lächeln einfacher“, grinst Hannes Eller vom Spar-Markt am Innsbrucker Rennweg über das Ende der Maskenpflicht. Und doch: „Ich hatte heute das Gefühl, ich habe was vergessen“, schmunzelt er, „und man hat es auch bei den Kunden gemerkt.“ Doch die Verunsicherung legte sich rasch. Ein Großteil der Einkäufer war beim „Krone“-Lokalaugenschein wie selbstverständlich ohne Maske unterwegs.
Wenn irgendwo viele Leute sind oder Menschen, die ich nicht kenne, setze ich sie auf. Das tut mir nichts.
Anna Angerer
Laut Stefan Piegger ist die Stimmung nun besser – sowohl vor als auch hinter der Theke. Der Chef der Landmetzgerei Piegger in Sistrans sieht die „Verschnaufpause“ als notwendig. Piegger hat am Mittwoch noch ein paar Leute mit Maske bedient – wohl auch, weil diesen nicht bewusst war, dass sie den Mundschutz nicht mehr brauchen. Piegger-Kundin Anna entscheidet situationsabhängig, ob sie Maske trägt oder nicht: „Wenn irgendwo viele Leute sind oder Menschen, die ich nicht kenne, setze ich sie auf. Das tut mir nichts. Ich muss sie ja nicht acht Stunden durchgehend tragen.“
„Dauernd mit Maske zu arbeiten war eine Katastrophe“
Für zahlreiche Supermarkt-Mitarbeiter jedoch war genau das bisher Alltag. „Dauernd mit Maske zu arbeiten war eine Katastrophe“, schildert Serkan Eren vom MPreis in Imst. Er versteht nicht, dass man ohne Schutz in Discos durfte, zum Einkaufen aber nicht. Ähnlich sieht es Katharina Mair von der Bäckerei Mitterer in Rattenberg: „Ich finde es richtig, dass die Maskenpflicht gefallen ist, da ja auch bei jedem Fest keine FFP2-Maske getragen werden muss.“
Schon in den vergangenen Tagen waren immer weniger Masken zu sehen.
Verkäuferin eines Geschäfts in Lienz
Freude auch in Osttirol: „Ein ganz anderes Einkaufen“ ist es nun für Supermarkt-Kundin Petra aus Lienz, und eine Verkäuferin ist froh, weil sie die Kunden nicht mehr erinnern muss, den Mundschutz zu tragen. „Das war auf Dauer anstrengend und man ist oft blöd angesprochen worden.“ Die Geschäftsmitarbeiterin bestätigt zudem, was vielen zuletzt aufgefallen sein dürfte: „Schon in den vergangenen Tagen waren immer weniger Masken zu sehen.“
In den Öffis bleiben einige blöde Sprüche nun aus
„Befreiend“ betiteln Vanessa und Sandra das Busfahren ohne Maske. Das Mutter-Tochter-Gespann steigt gerade aus einem Bus am Innsbrucker Marktplatz – wie die meisten Fahrgäste ohne Mundschutz, denn auch hier ist er nicht mehr nötig. Was Sandra daran besonders freut: „Meine Mutter hat Krücken“, deutet sie auf die Gehhilfen, „sie kann im Bus nicht rechtzeitig die Maske raufnehmen, und dann kommen blöde Sprüche von den Leuten.“ Dass diese nun ausbleiben, freut auch Mama Vanessa. „Es soll weiter so bleiben – ohne Maske.“
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