Für lediglich 90 Gäste

Wirtschaftskammer-Fest kostete Firmen 54.000 Euro

Sonja Zwazl, Ex-Präsidentin der WKNÖ betont, das Fest nicht geplant zu haben.

(Bild: zwefo)

Während Unternehmen in ganz Österreich im Sommer 2020 vor der zweiten Corona-Welle zitterten, feierte die Wirtschaftskammer Niederösterreich mit Mitgliedsbeiträgen. Rund 54.000 Euro wurden ausgegeben, 90 Gäste waren vor Ort.

Sonja Zwazl hat das hingelegt, was man eine Bilderbuchkarriere nennt. Die Niederösterreicherin schloss die Handelsschule ab, war Geschäftsinhaberin, wurde Bundesrätin für die ÖVP und im Jahr 1999 dann Präsidentin der NÖ Wirtschaftskammer. In diesem Amt war sie bis Mai 2020 tätig. Am 27. August 2020 feierte sie ihren Abschied. 300 Personen sollten mit dabei sein. Aufgrund der Corona-Regeln wurde die Gästeliste auf 90 Teilnehmer reduziert. Die Eventkosten würden aber vermuten lassen, dass alle 300 gekommen wären. Rund 58.000 Euro betrug die Rechnung - bezahlt wurde sie mit den Mitgliedsbeiträgen der Firmen. Das geht aus einem Prüfbericht hervor, der der „Krone“ und dem „Standard“ vorliegt.

Ein Auszug aus dem Prüfbericht

(Bild: zVg)

Kritik im Prüfbericht

(Bild: zVg)

„Aufwendungen für Verabschiedungen in dieser Größenordnung sind hinkünftig zu vermeiden“, heißt es im Bericht. Zwazl, die seit Jänner Vizepräsidentin des Bundesrates ist, betont, dass sie die Feier nicht in Auftrag gegeben habe. Bei der Wirtschaftskammer hält man die Rechnung des Kontrollamts für „verkürzt dargestellt“ und meint, dass die Prüfer 4000 Euro zu viel berechnet haben - die Gesamtkosten lägen dann „nur“ bei 54.000 Euro. Man bekenne sich zudem ganz grundsätzlich dazu, Mitgliedsbeiträge zweckmäßig einzusetzen. 

18.600 Euro für Festschriften
Fix bezahlt wurden jedenfalls 18.000 Euro für die Technik sowie 4500 Euro für das Catering. 18.600 Euro wurden für Festschriften ausgegeben, die Zwazls Wirken als Präsidentin zeigen. 13.200 Euro fielen an Stornokosten für die ursprünglich noch größer geplante Feier an . . .