Es war ein Paukenschlag, als OMV-Aufsichtsratschef Mark Garrett Freitagnachmittag auf der Hauptversammlung verkündete, dass die Gremien des Ölkonzerns vorschlagen, ihrem Ex-Chef Rainer Seele die Entlastung zu verweigern. Die folgenden Diskussionen dauern noch an. Doch es ist klar, dass die OMV-Großaktionäre - die ÖBAG und die Mubadala Holding aus Abu Dhabi halten zusammen 56 Prozent der Aktien - dem Antrag zustimmen werden.
Es wird nach „Krone-Informationen“ auch beschlossen, eine vertiefte interne Prüfung aller Vorfälle aus der Ära Seele durchzuführen. Seit einiger Zeit ist bereits eine Anwaltskanzlei in der Causa tätig, doch inzwischen gibt es neue Erkenntnisse. Durch die Verweigerung der Entlastung behält sich das Unternehmen vor, Schadenersatzansprüche gegen den früheren Vorstandschef zu stellen. Dem Vernehmen nach hat die neue ÖBAG-Chefin Edith Hlawati darauf gedrängt, dass alles lückenlos aufgeklärt wird.
Es sind vor allem drei Punkte, bei denen es Ungereimtheiten gibt:
Seeles teure Russland-Expansion (Gasfeld in Sibirien, Nord Stream 2) haben die OMV bisher übrigens zwei Mrd. € gekostet. Sein Nachfolger Alfred Stern gestand gegenüber den Aktionären ein, dass man „das Risiko in Russland unterschätzt habe“.
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