Ein Pädagoge in einer privaten Einrichtung in Wien soll zwei Fünfjährige misshandelt und sexuell bedrängt haben. Die Polizei ermittelt. Der Verdächtige wechselte die Stelle und hat den Standort im 23. Bezirk verlassen. Nach den Verdachtsfällen in einem Städtischen Kindergarten in Penzing nun der nächste Schock!
Hört denn dieser Irrsinn gar nicht mehr auf? Nach dem Verdacht des schweren sexuellen Missbrauchs in einem Städtischen Kindergarten im 14. Bezirk - bei Rechtsanwalt Johannes Bügler haben sich bereits zehn Familien (!) gemeldet, deren Lieblinge womöglich Opfer des Pädagogen geworden sind - nun die Schocknachricht aus Liesing. In einer Kiwi-Einrichtung (Kinder in Wien) soll ein Betreuer zwei Fünfjährige - ein Mädchen und einen Buben - gewürgt und auf der Toilette unsittlich bedrängt haben.
„Wir wurden am 20. Mai durch die Meldung einer Familie von zwei möglichen Kindeswohlgefährdungen informiert“, bestätigt Kiwi-Geschäftsführer Thomas Siegl der „Krone“. Polizei, Jugendamt und die Elternvertreter seien sofort in Kenntnis gesetzt worden.
Mädchen verängstigt, will nicht mehr allein aufs WC
Zum Zeitpunkt der Meldung war der Pädagoge nicht mehr am Standort tätig. Er hat das Haus im April überraschend verlassen. Die „Krone“ hat mit den Eltern der fünfjährigen M. gesprochen. „Meine Tochter hat sich im Jänner völlig verändert. Sie wollte keinesfalls mehr in den Kindergarten. Seither ist sie sehr ängstlich, will nicht mehr alleine aufs WC“, sagt die Mutter.
Die Aussagen des Buben haben den Stein ins Rollen gebracht. Der Bursche soll ebenso wie M. in der Nachmittagsbetreuung, als kurz vor der Schließung keine anderen Kinder mehr da waren, den Gewaltakten ausgesetzt worden sein.
Als Kindergartenträger erfolgte eine Meldung an die Staatsanwaltschaft. Ebenso wurde der Polizei alle Informationen übergeben. Des Weiteren haben wir am 20. Mai 2022 den derzeitigen Dienstgeber unseres ehemaligen Mitarbeiters verständigt.
Kiwi-Geschäftsführer Thomas Siegl
Den Familien wurde psychologische Hilfe angeboten, der neue Dienstgeber des Pädagogen über die Vorwürfe informiert, sagt Kiwi-Chef Siegl. M. ist auch nicht mehr dort. Ihre Eltern suchen einen anderen Betreuungsplatz.
Prozess-Spezialist Bügler prüft sowohl in den Penzinger Fällen als auch in der Liesinger Causa rechtliche Schritte. Geschädigte Familien könnten sich den Behördenverfahren als Privatbeteiligte anschließen. Der Staatsanwalt prüft zurzeit vier Fälle. Weitere könnten folgen. Nächste Woche sind Einvernahmen bei der Polizei angesetzt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.