Vor 40 Jahren verschwand eine Frau aus Niederösterreich. Unter Mordverdacht: ihr Ex-Partner. Am Freitag suchte die Kripo mit Sonden nach der Leiche.
Die „Krone“ hat am Sonntag in einer großen Reportage über den mysteriösen Fall berichtet: 1982 war die damals 21-jährige Maria O. - von Beruf Hilfskraft in einem Spital – spurlos verschwunden. Ihr Bub ist damals sechs Monate alt gewesen; der Vater des Kindes – Anton D. (Name geändert) – behauptete, die Frau wäre bei einem ihrer Brüder in Kanada untergetaucht. Eine Erklärung, mit der sich die Behörden zufriedengaben.
2019 begannen im Umfeld des Mannes – einem ehemaligen Maurer – aber immer mehr Gerüchte zu kursieren: Darüber, dass er die Niederösterreicherin einst getötet und er sie dann auf dem Grundstück einer ihm vertrauten Person einzementiert hätte. Fazit: Verwandte von ihm – darunter auch der Sohn der Vermissten – machten eine Anzeige.
Mordverdächtiger wegen Missbrauchs verurteilt
Die Kripo leitete daraufhin Ermittlungen ein. Wobei grauenhafte Dinge aufgedeckt wurden. Seit ihrem Kindesalter hatte Anton D. drei seiner Nichten wiederholt missbraucht. Wegen dieser Taten wurde er kürzlich rechtskräftig zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt – er blieb allerdings zunächst wegen seines angeblich stark angeschlagenen Gesundheitszustands in Freiheit.
Zurück zu Maria O.: Die Fahnder haben längst herausgefunden, dass sie niemals nach Kanada gegangen ist. Grabungen nach ihr im Jahr 2020 blieben erfolglos. Und es blieb bezüglich des Mordverdachts bei zu schwachen Indizien für eine Anklage gegen Anton D.
Suchaktion mit Sonargeräten
Innerhalb der vergangenen Tage verdichteten sie sich jedoch. Weswegen der mittlerweile 66-Jährige am Freitag, am frühen Morgen, verhaftet wurde. Gleichzeitig startete die Polizei abermals Bohrungen und Untersuchungen mit modernsten Sonargeräten auf dem Areal in Niederösterreich, wo die Leiche der Frau versteckt sein soll.
Was ihrem Sohn Hoffnung gab: „Ich will so sehr, dass meine Mama, die ich nie wirklich kennenlernen durfte, gefunden und mein Vater endlich des Verbrechens an ihr überführt wird.“ Ein Wunsch, der dem 41-Jährigen – vorerst – nicht erfüllt wurde. Am späten Freitagnachmittag stand fest: Die „Vermisste“ ist nicht in der vermuteten Ablagestelle begraben – und Anton D. wurde enthaftet.
Die Causa ist trotzdem für die Kripo nicht abgeschlossen.
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