Jetzt verabschiedet sich der Letzte aus der Garde der großen alten Männer an der Spitze der Länder: Nach Erwin Pröll, Michael Häupl und Josef Pühringer geht auch Hermann Schützenhöfer in die Polit-Rente. Der 70-Jährige übergibt das Amt an den 51-jährigen bisherigen ÖVP-Landesrat Christopher Drexler.
Spätberufener Landeshauptmann
Schützenhöfer - gelernter Kaufmann, aber Berufspolitiker seit vielen Jahrzehnten - war im Gegensatz zum Trio Häupl, Pröll, Pühringer - die zwischen 22 und 25 Jahre lang ihre Länder regierten - ein spätberufener Landeshauptmann.
Unvergesslich bleibt mir ein Radio-Interview vor den Landtagswahlen 2015. Die Interviewerin fragte Schützenhöfer, damals Stellvertreter unter SPÖ-Landeshauptmann Franz Voves, warum er als ÖVP-Spitzenkandidat gar nicht den Anspruch erhoben habe, Landeshauptmann zu werden. Wie kann es sein, dass der ÖVP-Kandidat in dem bis dahin 60 Jahre von schwarzen und nur zehn Jahre von einem roten Regierungschef geführten Land gar nicht Landeshauptmann werden will?
Der Wille zum Gestalten
Das sei doch gar nicht so wichtig, druckste der damals schon 63-Jährige herum. Viel wichtiger als Erster zu sein sei es doch, entscheidend gestalten zu können
Wenige Wochen später war der „unwillige“ Schützenhöfer Landeshauptmann - von Voves’ Gnaden. Er wuchs rasch in die Rolle klassischer Landesväter. Deren Ära ist nun Geschichte - jetzt regieren rundum Politiker neueren Stils. Ob sie es besser machen? Auch das wird die Geschichte weisen!
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