Vor gut 2000 Jahren, so heißt es, schickte Jesus seinen Jüngern einen Beistand: den Heiligen Geist. Zeitgleich verstehen Christen das Pfingstfest als Gründung der uns heute bekannten Kirchengemeinde. Warum aber Salzburgs Christen dieses Fest mit einem Loch verbinden, fragte sich auch die „Krone“ und begab sich auf Spurensuche.
Im südlichen Salzburgerland steht die Wallfahrtskirche St. Leonhard (Lungau). Zwischen Serpentinen führt ein Pilgerweg nach oben, von wo man die Berglandschaft aus bewundern kann. In der Kirche befindet sich eine Besonderheit: Das sogenannte Heilig-Geist-Loch.
Während Heilig-Geist-Löcher, Pfingstlöcher oder auch Himmelloch teilweise mit einer Taube des Heiligen Geistes ausgestattet sind, wie in Maria Alm (Pinzgau), gibt es in der Kirche in St. Leonhard nur ein Heilig-Geist-Loch ohne Taube.
Während dieses bereits Tage vor Pfingsten zum Hochfest Christi Himmelfahrt in manchen Gemeinden genutzt wurde, um symbolisch eine Jesus-Statue in den Himmel auffahren zu lassen, kam es im Laufe des Mittelalters und der Frühen Neuzeit auch zu Pfingsten zum Einsatz. Durch die in Öffnung in der Decke des Langhauses wurde zu Pfingsten beispielhaft eine Taube auf die Kirchengemeinde runtergelassen, um die Sendung des Heiligen Geistes darzustellen.
Da neben der Taube auch das Feuer als Symbol des Heiligen Geistes dient, gab es auch die Möglichkeit, brennendes Werg auf die Gemeinde herabregnen zu lassen. Diese wurden anschließend mit Hüten aufgefangen und sollten vor Unwetter schützen.
Unter Erzbischof Hieronymus von Colloredo wurden diese Bräuche jedoch verboten.
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