EU-Strategie nötig
Italien drängt darauf, Flüchtlinge umzuverteilen
Bei einem Innenminister-Treffen in Venedig forderte die italienische Regierung ein effizientes EU-System, um Flüchtlinge umzuverteilen. Die Mittelmeerländer könnten nicht die einzigen sein, die Flüchtlinge aufnehmen. In Italien kamen seit Jahresbeginn 20.000 Migranten und Migrantinnen an, davon 8600 im Mai.
Das waren etwa 277 pro Tag (im Mai). Vize-Innenminister Nicola Molteni sprach von einem „dramatischen Alarmsignal“. Die Flüchtlinge, die in Italien, aber auch Spanien, Malta, Griechenland und Zypern ankommen, müssten solidarisch auf eine ausreichend große Zahl an EU-Ländern umverteilt werden, sagte Innenministerin Luciana Lamorgese. Sie traf sich am Samstag in Venedig mit den Innenministern und Innenministerinnen der fünf Mittelmeerländer, um die aktuelle Situation zu besprechen.
„Kämpfen mit gleichen Problemen“
„Wir bemühen uns, eine gemeinsame Strategie für eine gemeinsame europäische Migrationspolitik zu entwickeln. Unsere Stärke ist, dass wir zu fünft mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben, denn wir sind die ersten Länder in der EU, in denen die Migranten in Europa eintreffen“, sagte Lamorgese. Europa müsse sich aktiv an Partnerschaften mit Drittländern beteiligen und Ländern in Schwierigkeiten helfen, um den anhaltenden Zustrom zu stoppen. Die EU habe im Umgang mit ukrainischen Kriegsflüchtlingen bereits eine koordinierte Strategie entwickelt und könne diese auch bei der Migration über das Mittelmeer anwenden.
In Rom steigt die Sorge wegen der zunehmenden Zahl von Flüchtlingen, die nach Fahrten über das Mittelmeer Europa erreichen. Seit Jahresbeginn waren das etwa 20.000 Menschen.
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