Das lange Warten hat ein Ende. In dem italienischen Urlaubsort an der oberen Adria heißt es heuer wieder: „Tutto Gas!“ In Lignano wird nach zwei Jahren Corona-Pause wieder ordentlich Party gemacht. Mit strengen Vorschriften will man die Tausenden Gäste fest im Zaum halten. Bis zu 100.000 Gäste werden an diesem Pfingstwochenende in der Partymetropole erwartet. 20.000 kommen allein aus Österreich, um ausgelassen zu feiern.
Schon am Freitagabend ging es am Strand und in den Flanierstraßen heiß her. Der graue Himmel konnte die gute Laune nicht trüben. Und das bedeutete für die italienischen Polizisten und deren Kollegen aus Kärnten gleich vollen Einsatz. „Eigentlich wollten meine Kollegin und ich uns erst ein Bild von der Lage machen und vielleicht noch ein paar Fotos schießen“, berichtet Martin Macor. „Aber gleich von Beginn an war die Party voll im Gange!“
Keine Glasflaschen, Wassermelonen verboten
Wie 2019 wollen die Verantwortlichen der Stadt Lignano auch heuer das Partypublikum mit strengen Regeln in den Griff bekommen. Getränke - nur aus Papp- und Plastikbechern - dürfen ausschließlich in Lokalen konsumiert werden. Besonders schräg: Der Verkauf von Wassermelonen ist während des Pfingstwochenendes verboten. Die Kürbisfrucht ist nämlich neben einer Flasche Wodka die Hauptzutat für die berüchtigte „Wodka-Melone“. Offiziell spricht die Stadtregierung allerdings nur von übermäßiger Verschmutzung durch die Kerne - und zu kaufen gab es die großen, grünen Kugeln trotzdem.
Partygäste aus Österreich und Bayern
Dieses Jahr ergibt sich eine besondere Gäste-Mischung, die am Freitag schon zu kleineren Reibereien geführt hat. Den Italienern waren die Partygäste aus Österreich und Bayern wohl eine Spur zu ausgelassen. Auch die langen Wartezeiten in den Lokalen sorgten für Konflikte. Sogar Lega-Chef Matteo Salvini war nicht um eine Wortspende verlegen und warnte vor den „braven Jungs, die nach Lignano kommen, um hier Chaos zu machen“.
Heuer fallen das „Festa della Repubblica“ und Pfingsten zusammen – daher treffen viele verschiedene Gäste aus Italien, Österreich und Deutschland aufeinander.
Giorgio Ardito, Eigentümer, Marina Uno
„Party ab halb elf am Vormittag“
„Wir freuen uns über jeden Gast - und dass wir sie endlich wieder ohne Maske begrüßen dürfen“, meint Touristiker Ardito. Am Samstag präsentierte sich dann Lignano von seiner besten Seite. So mancher wurde nach durchzechter Nacht am Strand von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Und nur wenige Stunden später herrschte dort reges Treiben.
„Die Party lief am Samstag schon ab elf Uhr auf Hochtouren“, erzählt Polizist Martin Macor, der zwischen deutschsprachigen Urlaubern und italienischen Behörden vermittelt: „Eigentlich war ich tagsüber nur auf Bereitschaft, aber unsere Landsleute haben die Polizia und damit auch uns ständig auf Trab gehalten.“
Eigentlich war ich tagsüber nur auf Bereitschaft, aber unsere Landsleute haben die Polizia und damit auch uns ständig auf Trab gehalten.
Martin Macor, Kärntner Polizist
Eine Gruppe von Partygästen aus Klagenfurt bringt es auf den Punkt: „Lignano ist nur einmal im Jahr - das muss voll ausgekostet werden!“ Eine Bilanz der ersten zwei Tage fällt relativ moderat aus: mehrere Anzeigen wegen Trunkenheit in der Öffentlichkeit (bis zu 309 Euro Strafe) und eine Festnahme wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt.
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