Wurde 83 Jahre alt

„Trailer“-Moderator Frank Hoffmann gestorben

Österreich
04.06.2022 19:17

Der deutsch-österreichische Schauspieler und Moderator Frank Hoffmann ist am Samstag im Alter von 83 Jahren gestorben. In Österreich hatte das in Radebeul nahe Dresden geborene Mitglied des Ensembles des Burgtheaters vor allem durch seine Moderation der ORF-Filmsendung „Trailer“ Bekanntheit erlangt.

Auch als Radiomoderator in der Ö3-Sendung „Round Midnight“ und in diversen Hörbüchern erreichte Hoffmann ein großes Publikum. Der Verstorbene war bis zuletzt als Intendant des Kultursommers Güssing aktiv und hätte auch heuer in einem Stück auftreten sollen. „Theater ist wie atmen“, meinte er einmal.

Geboren wurde Hoffmann am 16. Juli 1938 nahe Dresden und absolvierte später seine Schauspielausbildung an der renommierten Otto-Falckenberg-Schule in München. Nach Stationen an mehreren deutschsprachigen Theatern wurde der junge Hoffmann 1967 Mitglied des Burgtheater-Ensembles. Zum Gesicht, das in Österreich auf der Straße erkannt wurde, machte ihn dann aber die Moderation der Kinosendung „Trailer“ im ORF, die Hoffmann mit seiner markant-weichen Stimme von 1975 bis 1994 innehatte. Aber Hoffmann war auch nach dem Ende von „Trailer“ höchst aktiv und stand nicht nur auf der Bühne, sondern übernahm auch Regieaufgaben und engagierte sich für den guten Zweck.

Ein kurzes Comeback auf dem Bildschirm feierte Hoffmann dann 2013, als er gemeinsam mit Miriam Hie in Servus TV das Magazin „Lichtspiele“ präsentierte. Zugleich war Hoffmann keineswegs nur der Analytiker. Er stand auch selbst vor der Kamera. Seine erste Filmrolle bescherte ihm im Jahr 1982 gleich einen Auftritt an der Seite von Jean-Paul Belmondo in „Das As der Asse“. Es folgten Werke wie „Die Rückkehr der Zeitmaschine“ (1983) oder „Zum Glück gibt‘s meine Frau“ mit Christiane Hörbiger, Erwin Steinhauer und Elfriede Ott. 1996 entstand Xaver Schwarzenbergs „Die Nacht der Nächte“, es folgte „Bella Ciao“, wofür er 1998 erneut gemeinsam mit Hörbiger vor der Kamera stand.

Frank Hoffmann 2021 in Mörbisch (Bild: Andreas Lepsi / picturedesk.com)
Frank Hoffmann 2021 in Mörbisch

Doskozil „tief betroffen“
Nicht nur dank des Kultursommers in Güssing war Hoffmann eng mit dem Burgenland verbunden. Entsprechend „tief betroffen“ zeigte sich am Samstag Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) von der Todesnachricht: „Österreich und das Burgenland verlieren eine der größten Persönlichkeiten ihres Kulturlebens - einen Mann vieler Eigenschaften, der nach einer großen internationalen Karriere für viele wertvolle Jahre das Burgenland zum Mittelpunkt seines Wirkens gemacht hat.“ Doskozil erklärte, er habe erst vor wenigen Tage mit Hoffmann telefoniert, dabei sei dieser bereits von seiner Krankheit sehr geschwächt gewesen, dennoch habe er sich noch immer „um seinen Güssinger Kultursommer gesorgt“.

„Ein Stück ORF-Geschichte“
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann kondolierte den Hinterbliebenen und betonte: „Generationen, darunter auch die meine, sind - was Kino betrifft - von Frank Hoffmann sozialisiert worden. Die Titelmusik von ,Trailer‘, Hoffmanns unverwechselbarer Moderationsstil und vor allem seine Stimme waren und sind ein Stück ORF-Geschichte (siehe Video unten). Unser Mitgefühl gilt seinen Hinterbliebenen.“

Staatssekretärin: „Dank und allergrößte Wertschätzung“
Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) zollte dem „wunderbaren Menschen und außergewöhnlichen Künstler“ Respekt: „Als Schauspieler, Regisseur und vor allem als Moderator verstand er es über Jahrzehnte hinweg, mithilfe seiner vielseitigen Talente sein treues Publikum zu begeistern. Seine wunderbare, markante Stimme und sein äußerst sympathisches Auftreten machen ihn unvergessen.“ Hoffmann sei auch hoch anzurechnen, dass er mit so viel Leidenschaft das Kino als Kunst- und Unterhaltungsform in die Herzen der Menschen getragen habe. „Er hat auf vielfältige Art und Weise die Kultur dieses Landes mitgestaltet. Für sein Lebenswerk gebührt ihm unser Dank und allergrößte Wertschätzung“, so die Staatssekretärin weiter.

Die Liste der Ehrungen, die Frank Hoffmann im Laufe seiner Karriere erhalten hat, liest sich mehr als beeindruckend. 1986 wurde er mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst der Republik Österreich ausgezeichnet. Seine Wahlheimat Burgenland zeichnete ihn 1999 mit dem Großen Ehrenzeichen des Landes aus, 2008 erhielt er das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien. Und im selben Jahr wurde dem auch sozial stets engagierten Frank Hoffman der Berufstitel „Professor“ zugesprochen.

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