"Menschen, die sich schon zu Lebzeiten mit dem Wasser verbunden fühlen, äußern oft den Wunsch nach einer Seebestattung. Was bisher nur an der Nordsee, Ostsee oder Adria möglich war, bietet die Danubia Flussbestattung nun auf der Donau an. Die entsprechenden behördlichen Genehmigungen werden von uns besorgt", steht stolz auf der Website des Unternehmens zu lesen.
Bestatter und Kapitän als Team
Hobby-Seefahrer Karl Lindorfer, seit über 40 Jahren Bestatter, und Adolf Fuchs, erfahrener Schiffskapitän (Bilder), sind nach eigenen Angaben eben solche Menschen, die eine bestimmte Verbindung mit der Donau haben. Die beiden sind die treibenden Kräfte hinter dem Projekt, im Zuge dessen man die Verbindung mit dem Fluss auch über den Tod hinaus anbieten wolle.
"Schiffsglocke schlägt acht Mal"
"Die Urne wird mit einem Kranz der Donau übergeben, während die Schiffsglocke acht Mal schlägt. Das Schiff dreht eine Ehrenrunde und kehrt in den Hafen zurück", beschreibt der Bestatter das Prozedere und empfiehlt vier besonders schöne Stellen auf der Donau zwischen Engelhartszell und Aschach. "Auf Wunsch fahren wir aber auch bis Linz oder Passau." Im Anschluss wird eine Beisetzungsurkunde ausgestellt, auf der der jeweilige Flusskilometer eingetragen ist.
"Große" kostet knapp 2.000 Euro
Man ist nicht ganz allein mit der Idee der Flussbestattung: "Es gibt auch eine Dame in Wien, die das anbietet", erklärt Lindorfer im Gespräch mit krone.at. Seine "begleitete Beisetzung" für bis zu 70 Trauergäste bzw. Schiffspassagiere koste knapp 2.000 Euro (exklusive Gebühren, Urne etc.). Die "stille Beisetzung" fällt mit rund 1.300 Euro billiger aus. Durchgeführt hätte man - außer zu Veranschaulichungszwecken - noch keine dieser Bestattungen, allerdings sei das Ganze erst seit wenigen Tagen öffentlich.
Bald auch Flugzeugbestattungen in Österreich?
"Das kommt schon noch", hofft Lindorfer, sowohl in den heimischen als auch in den deutschen Markt - dort sind Bestattungen außerhalb des Friedhofs nicht erlaubt - frischen Wind zu bringen. "Die Leute fahren in die Slowakei oder in die Schweiz, um ihre Angehörigen auf Almwiesen oder aus Flugzeugen heraus verstreuen zu lassen" - Österreich und Deutschland hätten hier enormen Aufholbedarf.
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