Militärübung

Nordkorea schoss Raketen ins Japanische Meer

Ausland
05.06.2022 11:11

Das nordkoreanische Militär hat am Sonntag acht ballistische Kurzstrecken-Raketen ins Japanische Meer geschossen. Erst Ende Mai verhängten die USA neue Sanktionen gegen das Land, weil es nach einem Besuch von US-Präsident Joe Biden in Südkorea drei Raketen in Richtung Ostmeer abschoss. Befürchtet wird, dass sich Nordkorea auf einen siebenten Atomtest vorbereitet.

„Unser Militär hat acht ballistische Kurzstrecken-Raketen ausgemacht, die aus dem Gebiet Sunan in Pjöngjang abgeschossen wurden“, teilte der südkoreanische Generalstab mit. Die Raketen seien alle innerhalb von etwa einer halben Stunde gezündet worden. Ballistische Raketen besitzen weder ein Trag- noch ein Marschtriebwerk. Sie werden nur in der Startphase angetrieben, damit sie auf die nötige Geschwindigkeit kommen, um ihr Ziel zu erreichen. Die Reichweite ist groß.

Da weitere Raketenstarts folgen könnten, ist der südkoreanische Generalstab laut eigener Aussage wachsam und arbeitet eng mit den USA zusammen. Die beiden Länder befürchten, dass Nordkorea einen siebten Atomtest vorbereitet. Zuletzt führte das Land 2017 einen solchen Test durch und wurde daraufhin vom US-Sicherheitsrat mit Sanktionen belegt. Diplomaten und Diplomatinnen geben an, dass Nordkorea Atombomben besitze und diese mit ballistischen Raketen zusammenführen wollen könnte.

Raketentest in Nordkorea (Bild: AFP)
Raketentest in Nordkorea
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (Mitte) vor einer Rakete (Bild: APA/AFP/KCNA VIA KNS/STR)
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (Mitte) vor einer Rakete

23 Raketentests in diesem Jahr
In diesem Jahr führte das kommunistische Land bereits 23 Raketentests durch. Der letzte war am 25. Mai, als die mutmaßlich größte Interkontinentalrakete Nordkoreas abgeschossen wurde. Härtere internationale Strafmaßnahmen gegen das Land scheiterten jedoch am Veto von China und Russland. 

Erst am Samstag reisten der US-Sonderbeauftragte Sung Kim, der südkoreanische Außenminister Kim Gunn und sein japanischer Amtskollege Takehiro Funakoshi nach gemeinsamen Gesprächen aus Seoul (Südkorea) ab. Am selben Tag beendeten Südkorea und die USA selbst eine dreitägige Militärübung, an der unter anderem der Flugzeugträger „USS Ronald Reagan“ beteiligt war. „Die Übung hat die Entschlossenheit beider Länder gefestigt, entschieden auf jegliche nordkoreanische Provokation zu reagieren“, sagte der südkoreanische Generalstab. Man sei zu diplomatischen Gesprächen bereit und könne auch über die Lockerung von Sanktionen für Pjöngjang (Nordkorea) sprechen.

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