Laut Bericht:

Getreideausfuhren nun mit türkischer Hilfe

Ausland
06.06.2022 13:42

Moskau hat einem Medienbericht zufolge mit den Regierungen in Kiew und Ankara ein Schema zur Freigabe von Getreidelieferungen aus dem bisher blockierten ukrainischen Schwarzmeerhafen Odessa abgestimmt. „In den Hoheitsgewässern des Nachbarlands übernehmen türkische Militärs die Minenräumung und sie werden auch die Schiffe bis in neutrale Gewässer begleiten“, beschrieb die kremlnahe Tageszeitung „Iswestija“ am Montag unter Berufung auf Regierungskreise den geplanten Ablauf.

Später würden russische Kriegsschiffe die Getreidefrachter bis zum Bosporus eskortieren. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat zu massiven Turbulenzen auf den Weltmärkten geführt und die Preise für Lebensmittel in die Höhe getrieben. Die Ukraine ist einer der größten Getreideexporteure weltweit. Die russische Blockade ukrainischer Häfen hatte deshalb speziell in den armen Ländern Afrikas zu Befürchtungen vor einer Hungersnot geführt.

Zuletzt empfing der russische Machthaber Wladimir Putin deswegen den Präsidenten der Afrikanischen Union (AU), den senegalesischen Präsidenten, Macky Sall. Während Putin eine Schuld Russlands an der Lebensmittelkrise abstritt, zeigte er sich bereit, die Getreidelieferungen zu ermöglichen. Immer wieder war von ukrainischer Seite beklagt worden, dass die russische Armee gestohlenen Weizen mit Schiffen bereits abtransportiert und unter anderem nach Syrien gebracht hätte. Satellitenaufnahmen wurden als Beweise vorgelegt. krone.at hat auch darüber berichtet.

Dieses Satellitenbild soll einen russischen Frachter im syrischen Hafen von Latakia zeigen. (Bild: AP)
Dieses Satellitenbild soll einen russischen Frachter im syrischen Hafen von Latakia zeigen.

Russischer Staatsfonds füllt sich um viele Mrd. Dollar
Neben den Einnahmen aus Öl- und Gasexporten könnte Russland damit versuchen, Sanktionen zu umgehen und auch für landwirtschaftliche Erzeugnisse alternative Abnehmer abseits von Europa suchen. Die russische Wirtschaft dürfte Ökonomen zufolge in diesem Jahr als Folge der westlichen Sanktionen um 7,6 Prozent einbrechen, wie aus einer Reuters-Umfrage unter 18 Experten hervorgeht. Die Inflationsrate dürfte mit durchschnittlich 16,4 Prozent fast doppelt so hoch ausfallen wie 2021.

Das drohende Haushaltsdefizit wollen die Behörden laut einer Meldung der russischen Tageszeitung „Kommersant“ über den Staatsfonds ausgleichen. Dessen Wert hat sich übrigens zuletzt massiv erhöht. Er belief sich zum 1. Juni auf 197,7 Milliarden Dollar (rund 184 Mrd. Euro), wie aus den am Montag veröffentlichten Daten des Finanzministeriums hervorgeht. Einen Monat zuvor waren es noch 155,2 Milliarden Dollar. Der sprunghafte Anstieg kam zustande, weil im Mai Einnahmen aus dem Jahr 2021 an den Fonds überwiesen wurden, wie das Ministerium erklärte. Der Staatsfonds speist sich vor allem aus Einnahmen aus den Öl- und Gasexporten.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt