Lawrow über Serbien:
„Niemand kann unsere Verbindung zerstören“
Russland hat die Sperre des Luftraums der drei Balkanländer Bulgarien, Nordmazedonien und Montenegro für den geplanten Flug seines Außenministers Sergej Lawrow in das befreundete Serbien als „feindliche Aktion“ bezeichnet. Lawrow selbst sprach von einer beispiellosen Aktion. Nun sollen die serbischen Gesprächspartner eben nach Moskau kommen. Der Außenminister betonte: „Niemand kann die russisch-serbische Verbindung zerstören.“
„Wenn ein Besuch des russischen Außenministers in Serbien im Westen als etwas angesehen wird, das sich einer Bedrohung auf universeller Ebene nähert, dann stehen die Dinge im Westen eindeutig ziemlich schlecht“, lästerte Lawrow. Der serbische Innenminister Aleksandar Vulin sagte, er bedauere zutiefst die Behinderung des Besuchs von Lawrow, den er einen „großen und bewährten Freund Serbiens“ nannte.
„Serbien nicht Teil der anti-russischen Hysterie“
„Eine Welt, in der Diplomaten keinen Frieden suchen können, ist eine Welt, in der es keinen Frieden gibt. Diejenigen, die die Ankunft von Sergej Lawrow verhindert haben, wollen keinen Frieden, sie träumen davon, Russland zu besiegen“, erklärte Vulin. „Serbien ist stolz darauf, dass es nicht Teil der anti-russischen Hysterie ist, und die Länder, die es sind, werden Zeit haben, sich zu schämen.“ Staatspräsident Aleksandar Vucic äußerte sich zunächst nicht.
Serbien hat den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zwar verurteilt, zugleich will Belgrad jedoch nicht mit Moskau brechen und lehnt es ab, sich den EU-Sanktionen gegen Russland anzuschließen. In Brüssel sorgt dies für Unmut. Die EU erwarte, dass Serbien „seine Beziehungen zu Russland nicht weiter verstärkt“, erklärte kürzlich ein Sprecher der EU. „Von den Beitrittskandidaten, einschließlich Serbien, wird erwartet, dass sie ihre Politik gegenüber Drittländern schrittweise an die Politik und die Positionen der Europäischen Union angleichen, einschließlich restriktiver Maßnahmen“, so der Sprecher weiter.
40 Prozent der Serben für Bündnis mit Russland
Ein Beitritt zur EU ist weiterhin erklärtes Ziel der serbischen Regierung. In Belgrad sind aber auch andere Töne zu hören. Regierungsnahe Medien verbreiten die Botschaften des Kreml und es wurden sogar Forderungen laut, die Bewerbung für einen EU-Beitritt zurückzuziehen. In einer aktuellen Meinungsumfrage gaben 40 Prozent der Serben an, dass sie „glücklich“ wären, wenn ihr Land auf einen EU-Beitritt verzichten und stattdessen ein Bündnis mit Russland eingehen würde.
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