Niedriger Wasserstand
AKW in Frankreich wegen Trockenheit gedrosselt
Anhaltende Trockenheit sorgt in weiten Teilen Frankreichs für Probleme - auch ein Atomkraftwerk ist nun betroffen. Weil der Fluss Rhone zu wenig Wasser führt, muss der Meiler Saint-Alban stark gedrosselt werden. Das erwärmte Kühlwasser stellt sonst eine Gefahr für Flora und Fauna in dem Gewässer dar.
In dem Werk Saint-Alban sei die Produktion am Pfingstwochenende von 1300 Megawatt zeitweise auf 260 Megawatt abgesenkt worden, teilte der Betreiber EDF mit. Um die Artenvielfalt im Fluss zu schützen, ist die Entnahme und das Zurückleiten des Kühlwassers streng geregelt. Schon in der Vergangenheit mussten französische Atomkraftwerke in Hitzeperioden gedrosselt werden, üblicherweise geschieht dies jedoch im Hochsommer. In diesem Jahr war bereits Anfang Mai das AKW Blayais am Fluss Garonne wegen dessen niedrigen Wasserstands zurückgefahren worden.
Fast in jedem dritten Département Wasserbeschränkungen
Wegen der Trockenheit gelten inzwischen in 29 von 101 Départements Wasserbeschränkungen. Unter anderem wird das Bewässern von Gärten und Feldern rationiert; Autos dürfen nicht mehr gewaschen und private Schwimmbäder nicht mehr gefüllt werden.
Seit Dienstag ist auch das Département Hautes-Alpes betroffen, in dem mit Ausnahme des Mont Blancs die höchsten Berge Frankreichs liegen. In den Bergregionen ist das Thema besonders sensibel, weil viele Wintersportorte Wasserreservoirs für den Kunstschnee anlegen, der wegen des Klimawandels immer häufiger eingesetzt wird.
Der Monat Mai war in Frankreich mit einer Durchschnittstemperatur von 17,8 Grad der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Die höchsten Temperaturen wurden in Ajaccio auf Korsika mit 36,2 Grand und in Albi bei Toulouse mit 35,4 Grad erreicht. Fast im ganzen Land trockneten die Böden so stark aus wie sonst Mitte Juli. In den vergangenen drei Monaten regnete es etwa 45 Prozent weniger als üblich.
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