Vorbereitung wichtig!

Großer Blackout – nur noch die Frage, wann …

Österreich
08.06.2022 06:00

In Österreich gehen die Lichter aus - dieses Szenario ist für Experten fix! Ein dunkles Happel-Stadion samt Prater sei nur ein Vorbote. Demnächst schon könnte gleichzeitig der Strom im Land ausfallen: Es gilt, vorbereitet zu sein.

Und auf einmal war kein Strom mehr da! Am Montagabend sorgte ein lokaler Stromausfall in der Bundeshauptstadt dafür, dass in Wien-Leopoldstadt nichts mehr ging wie gewohnt. 1500 Haushalte waren im zweiten Bezirk von dem Blackout betroffen, im weltbekannten Vergnügungspark Prater gingen die Lichter aus, Fahrgeschäfte standen still, Menschen mussten aus luftiger Höhe gerettet werden.

(Bild: EXPA Pictures)

Im Ernst-Happel-Stadion verzögerte sich der Anpfiff des Länderspiels Österreich gegen Dänemark bis spät in die Nacht hinein. Nach Abpfiff hingen Hunderte Autos in der Parkgarage des Stadioncenters fest, weil Schrankenanlagen nicht funktionierten. „Auch wir im 22. Wiener Gemeindebezirk waren betroffen. Es war schon ein unheimliches Gefühl, weil wir ja nicht wussten, wann es wieder Strom gibt. Außerdem mussten wir Lebensmittel aus dem Kühlschrank und Tiefkühler leider entsorgen“, schildert Pensionistin Kumar D. (57) am Dienstag.

Defektes Verbindungsstück schuld an Stromausfall
Blackout-Auslöser war übrigens ein defektes Verbindungsstück eines Stromkabels, das dem Starkregen am Sonntag nicht standgehalten hatte. „Solche lokale Ausfälle passieren immer wieder und sind für das große Ganze nicht weiter tragisch“, meinte Herbert Saurugg, internationaler Blackout- und Krisenvorsorgeexperte, im Gespräch mit der „Krone“ am Tag danach.

Mit Sorge beobachtet er auch Ereignisse, die aufzeigen, wie schnell die heimischen Lieferketten und damit die Grundversorgung aus dem Gleichgewicht geraten können - wie etwa die Freigabe von Treibstoffen aus der strategischen Reserve aufgrund des kürzlichen Zwischenfalls in der Raffinerie Schwechat. Saurugg fordert daher wieder einmal zur persönlichen Vorsorge (Infobox) auf, um für sich selbst einen wichtigen Sicherheitspolster für den Notfall zu schaffen: „Denn wenn die Logistik einmal großflächig gestört ist, kann es vermutlich mehrere Wochen dauern, bis alles wieder wie gewohnt und auch reibungslos funktioniert.“

Das sollten Sie zu Hause haben:

  • Zwei Liter Wasser pro Person im Haushalt für jeden Tag und für mindestens drei bis fünf Tage einlagern  
  • Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen 
  • Erste-Hilfe-Set  
  • Windeln und Milchpulver, falls ein Baby im Haushalt lebt
  • Reis, Nudeln, Haferflocken, Konservendosen und einen Gaskocher  
  • Taschenlampen, Kerzen, Zünder oder ein Feuerzeug
  • Batterie- oder Kurbelradio, um aktuelle Nachrichten zu empfangen
  • Ersatzbatterien  
  • Hygiene- und Körperpflegeprodukte  
  • Ausreichende Tiernahrung für Haustiere  
  • Mindestens 20 starke Müllsäcke  
  • Bargeld  
  • Acht Rollen Toilettenpapier auf Reserve  
  • Eine Rettungsdecke, um vor Unterkühlungen zu schützen

Und irgendwie scheint es nur noch eine Frage der Zeit, bis ein flächendeckender längerer Blackout in Österreich passiert. Die Polizei kann die öffentliche Ordnung dann nur noch wenige Tage aufrechterhalten …

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